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Donnerstag, 19. Juni 2014

Erinnerungen an eine großartige Reise

Einige Wochen sind seit unserer Rückkehr nun vergangen, die Blog-Einträge werden immer weniger, die Reise ist definitiv zu Ende.
Uns bleiben die Erinnerungen. Wer ein wenig an unseren Erinnerungen teilhaben möchte, kann dies tun.

Unsere Homepage ist inzwischen komplett überarbeitet und bietet einen Überblick über unsere 21 monatige Weltreise, v.a. im Kapitel Reiseverlauf hat sich viel getan!: www.weltreise-unlimited.de

Auf unserem Twitter-Account kann man weiterhin die Stationen unserer Weltreise nochmal kurz und knapp miterleben, aktuell befinden wir uns mit unserem Review in Neuseeland: https://twitter.com/WeltreiseUL

Wir haben begonnen, Reiseberichte zu verfassen, derzeit findet man zwei davon in der Geo Reisecommunity:

Eine Radreise durch Yucatan
Laos. Eine abenteuerliche Bootsfahrt auf dem Nam Ou Fluss

Dienstag, 9. Juli 2013

Weltreise-Unlimited Zwischenbilanz 2

An unserem 365. Reisetag kamen wir in Deutschland an.
Unser 2. Reisehalbjahr führte uns nach Laos, Thailand, Malaysia, Indonesien, Australien (Northern Territory, South Australia) und Singapur. Die ursprünglich geplanten Länder Vietnam, Myanmar, Kambodscha sowie weitere Teile Indonesiens und Malaysias haben wir weggelassen bzw. auf Eis gelegt. Hinzu kam überraschend ein zweites Mal Australien und Singapur.

Zeitlicher Ablauf:
Die Reihenfolge der Länder in Südostasien hatten wir unterwegs geändert. Wir sind zunächst in die Länder Laos und Thailand gereist, da es dort im April ziemlich heiß wird und wir schon spät dran waren. Thailand haben wir wesentlich länger bereist als geplant. Danach ging es nach Malaysia und Indonesien, wo wir wesentlich weniger Zeit verbrachten als geplant. Die zeitliche Lücke füllte Australien mit 5 Wochen Reisedauer. Eher zufällig kamen wir nach zwei Tagen Singapur am 365. Reisetag in Deutschland an.
Nach der ursprünglichen Planung wären wir seit Anfang Juli in Südamerika. Wir haben uns jedoch entschieden zumindest vorübergehend das Reisemittel zu wechseln und Europa hinzugenommen.

Gründe für die Umplanung waren extrem hohe Temperaturen in Kambodscha, Vietnam und Myanmar und die Veränderung unserer Interessen. Malaysia haben bis auf Nationalparks als eher uninteressant empfunden. Sowohl Malaysia als auch  Indonesien sind zum einen auf Tourentourismus ausgelegt, zum anderen gibt es einen Backpacker-"Highway". Beides ist nichts für uns. Individualreisen kann hier relativ teuer werden.

Finanzen:
Wir hatten erwartet, dass Thailand teurer ist als Laos. Es stellte sich heraus, dass es umgekehrt ist. Während der ersten Hälfte unseres Thailandaufenthaltes waren die Übernachtungskosten geringer als die Kosten für Essen. Das war sonst nirgendwo der Fall. Sowohl Laos und Thailand sind günstige Reiseländer.
Wie erwartet waren Malaysia und Indonesien teurer als Laos und Thailand. Vor allem die Übernachtungen sind teurer. Das Preis-Leistungs-Verhältnis nimmt hier drastisch ab. Reisen in Malaysia und Indonesien ist vielerorts nur mit Reiseagenturen sinnvoll, was die Angelegenheiten teurer macht. Individualtouristen wird das Leben oft schwer gemacht, da Zugang zu vielen Nationalparks nur im Rahmen einer Tour oder mit Guide erlaubt ist. Unternimmt man etwas doch im Alleingang spart man kein Geld.
In Indonesien haben die vielen Inlandsflüge innerhalb kurzer Zeit unsere Transportkosten in die Höhe getrieben. Unseren geplanten Südotasienschnitt von 500 Euro pro Monat pro Person haben wir daher um etwa 15% überschritten.
Australien kam unplanmäßig dazu. Die kurz vor der Einreise abgeschätzten Kosten konnten wir gut einhalten.
Vor allem durch den zweiten Australienaufenthalt und Fiji aus dem ersten Halbjahr liegen wir jetzt über den ursprünglich geplanten Kosten. Da wir unvorhergesehene Mehrkosten eingeplant haben und sich diese im vernünfigen Rahmen bewegen, wird dieser Punkt kaum Einfluss auf die weitere Durchführung der Reise haben.

Übernachtung pro Tag pro Person
Laos: 5,4 Euro
Thailand: 4,9 Euro
Malaysia: 8,8 Euro
Indonesien: 8,9 Euro
Australien: 8,6 Euro (Campsites)
Singapur: 21,2 Euro

Essen pro Tag pro Person
Laos: 3,6 Euro
Thailand: 4,4 Euro
Malaysia: 4,7 Euro
Indonesien 3,9 Euro
Australien: 3,9 Euro (ausschließlich Selbstversorgung)
Singapur: 12,6 Euro

Transport pro Tag pro Person
Laos: 5,0 Euro
Thailand: 2,7 Euro
Malaysia: 4,2 Euro
Indonesien: 17,7 Euro
Australien: vergleichsweise teuer, wir hatten ein kleinen Camper, auf den knapp 6000 km haben wir für 790 Euro Benzin verfahren.
Singapur: 5,4 Euro

In Südostasien haben wir hauptsächlich im Doppelzimmer übernachtet, in Thailand gelegentlich im Zelt. Gegessen haben wir in Garküchen und auf Märkten, gelegentlich haben wir selbst gekocht.
Der Transport erfolgte per Bus, Sammeltaxi und Zug, in Malaysia und Indonesien auch per Flugzeug.
Die vielen Flüge in Indonesien innerhalb kurzer Zeit erklären die hohen Transportkosten.
In Australien haben wir nur im Camper in einfachen Bushcamps und Caravan Parks übernachtet. Die Campsites im Zentrum waren erheblich günstiger als die an der Ostküste. Wir haben ausschließlich selbst gekocht. Der Benzinpreis (Unleaded 91) schwankte zwischen 1,45 und 2,33 AUSDollar.

Gesundheit:
Außer einem Hundertfüßlerbiß hatte ich auch im zweiten Halbjahr keine gesundheitlichen Probleme, aber kaum zurück in Deutschland hatte ich wegen niedriger Temperaturen eine leichte Erkältung:).
Anne hatte in Thailand nach einem kleinen Sturz eine Schürfwunde am Knie und einen Hautausschlag in Laos.

Ausrüstung:
Wir haben unterwegs teilweise Kleidung ersetzt, was in Südostasien recht günstig ist. Mein Tagesrucksack hat durch Verschleiß den Geist aufgegeben, so dass er ersetzt werden mußte.
In Deutschland steigen wir vom Rucksack auf Fahrradtaschen um, Outdoorkleidung wird durch Fahrradkleidung ersetzt.

Unsere bisherigen Lieblingreiseziele:
Meines: immernoch Afrika, im zweiten Halbjahr war Australien, Thailand, Laos und Flores gut, Singapur nicht zu vergessen.In Malaysia leider nur die Nationalparks.
Annes: Fiji bleibt Favorit, aber wir haben sehr viele tolle Länder bereist... Das Stranderlebnis war in Thailand am besten, die Menschen auf Flores waren faszinierend und herzlich und das Reisen machte in Laos und Nordthailand unglaublich viel Spaß. Und dann ist da noch Afrika:-)

Sichtbare Umweltprobleme unserer Reiseziele:
Allgemein hat Südostasien (ohne Singapur) Müll ein gravierendes Problem. Während man in Thailand und Malaysia das Problem zumindest an Land einigermaßen im Griff hat, ist der Zustand in Laos katastrophal. Man hat hier nicht gelernt mit Kunstoff und Glasmüll umzugehen. Dieser wird vermutlich aus Gewohnheit einfach irgendwo hingeworfen. Die Meere vor Südostasien sind extrem vermüllt, was man auf Bootfahrten und am Strand nicht übersieht.
Das Hauptproblem in Malaysia sind Palmölplantagen so weit das Auge reicht. Es werden große Waldgebiete brandgerodet und durch eine Ölpalmen Monokultur ersetzt. Es bietet sich sehr oft ein Szenario des Schreckens, welches eine gute Kulisse für einen Endzeitfilm wäre. Während im Rest der Welt auf der großen Uhr noch fünf vor 12 ist, ist es hier schon zwei Minuten nach 12.
Die Tier und Pflanzenwelt wird dadurch auf kleine Gebiete verdrängt und viele endemischen Arten sind vom Aussterben bedroht. Hier muss international dringend unter die Arme gegriffen werden. Man wirbt im Tourismus gerne mit der grandiosen Tierwelt Malaysias, aber die Bestände sind stark gefährdet. Bis auf die Nationalparks war Malaysia für uns als Reiseland eher uninteressant. Diese sollte man dort unbedingt besuchen, weil es sich lohnt und deren Fortbestand sichert.
In Nordthailand und Laos ist Brandrodung ein enormes Umweltrisiko.
In Thailand und Laos werden Arbeitselefanten jetzt im Tourismus eingesetzt.
Verhaltensstörungen sind selbst für Leihen nicht zu Übersehen. Affen werden als Ausstellungsstück noch in kleinen Käfigen gehalten und müssen vor sich hinvegetieren. In Malaysia und Indonesien werden Orang Utans als Haustiere gehalten, die Eltern werden getötet und das Junge in einen Käfig gesteckt. Das Alles sollte eigentlich nicht mehr zeitgemäß sein und hat im 21. Jahrhundert nichts verloren.
In Südostasien hat Umweltschutz von der Politik bis zum Einzelnen einen bedenklich geringen Stellenwert.
In Australien sind die enorm großen Weidegebiete eine Gefahr für das Buschland. Ähnlich wie in Namibia und Botswana benötigt man für wenige Weidetiere große Landflächen. Der offene Buschwald wird dadurch zerstört. Auf einem einhundert Kilometer langen Streckenabschitt in Südaustralien kann man sich davon ein gutes Bild machen: buschloses Weideland mit wenigen Schafen so weit das Auge reicht.

Menschen und Kulturen:
Südostasien. Andere Länder andere Sitten:-) Wir fühlten uns durchweg wohl in diesem extrem bevölkerten Teil der Erde, nur Lärm und Umweltprobleme wurden uns manchmal zuviel.
Ein Hauptgrund, dass wir uns so wohlfühlten, ist wohl, dass wir zwar neugierig betrachtet, fotografiert und angesprochen wurden, jedoch mit einer angenehmen asiatischen Zurückhaltung. Kommunikation fand durch sprachliche Barrieren oft mit Augen, Händen und Bildern statt, was zu wesentlich intensiveren Begegnungen führte als in unseren bisherigen Reiseländern.
Entgegen der gängigen Reisewarnungen fühlten wir uns nirgends unsicher.

In Singapur sprechen Inder, Chinesen, Malayen und Indonesier plötzlich gutes Englisch:-). Die vielen Kulturen leben friedlich mit- und nebeneinander. Singapur macht uns einfach Spaß und in weniger touristischen Stadtteilen kann man trotz Verwestlichung und dem Großstadtpomp noch das echte Asien erleben: Wuselige Foodcourts, exzellentes Essen, little India und Chinatown mit den typischen Läden, bunte Märkte mit Obst, Gemüse und Fleisch, Geruch und verschiedenste Flüssigkeiten auf dem Boden inklusive:-) Wir kommen wieder!

Die Australier des Northern Territory werden von den Ostküstenbewohnern oft belächelt, da sie "hinterwäldlerisch" seien und unzivilisiert. Uns haben sie gezeigt, dass es auch sehr interessante und unkomplizierte Menschen in Australien gibt. Nach unseren überwiegend negativen Begegnungen mit Australiern an der Ostküste und auch in anderen Ländern (allen voran: Bali) war das nun sehr überraschend:-)
Im Outback trifft man dann endlich auch mal auf Aborigines, allerdings eher im Zusammenhang mit Alkohol, Petrol-Sniffing oder als "Touristenattraktion". Die Ureinwohner werden im Outback extrem vermarktet, wir haben bis heute kein klares Bild von ihnen. Auch ist für uns fraglich, ob es die "wilden" Aborigines überhaupt noch gibt, allerdings haben wir uns nur sehr wenig mit dem Thema beschäftigt.

Reise- und Sicherheitshinweise:
Entgegen der Angaben der Auswärtigen Amtes war Sandakan in Sabah sicher bereisbar.
In einem Gebiet östlich von Sandakan fielen im Frühjahr philippinische Rebellen ein.
Während des zweiten Reisehalbjahres gab es keine schwerwiegenden kriminellen Aktivitäten gegen uns.  Einzig und allein in der Touristenhochburg Bali wurden ich beim Geldwechsel in einer vermeintlichen Wechselstube um etwa 15 Euro betrogen. Der Trick war einfach und danach sofort durchschaubar. So etwas passierte nur, weil ich mir meiner Sache zu sicher war. Wenn sie das Geld so dringend brauchen, sollen sie es behalten und sich ein Eis davon kaufen:-)

Montag, 20. Mai 2013

Kulinarisches Südostasien

4 Monate sind wir nun durch Südostasien gereist, haben uns durch die Garküchen Laos, Thailands, Malaysias und Indonesiens gegessen. Wo hat es am besten geschmeckt? Eindeutig in Thailand, gefolgt von Indonesien. Denken wir heute die Thaicurrys auf Ko Chang, läuft uns noch immer das Wasser im Mund zusammen...

Die hygienischen Verhältnisse scheinen grob gesehen gut gewesen zu sein. In Laos hatten wir vermutlich noch mit der Nahrungsumstellung zu kämpfen, hier mussten wir vor Busfahrten öfter mal zu Imodium greifen, sämtliche Nahrungsaufnahme musste mit Reisemittel und Fahrzeiten abgestimmt werden:-) Nach 2 Wochen war aber auch das überstanden.
In Deutschland undenkbar: Wir haben aus benutzen Bechern getrunken, Eis in Getränken gehabt, Wasser unbekannter Herkunft und Fruchtsäfte getrunken und geschältes Obst gegessen. Die "Lagerung" von Eiern und Fleisch bei 30°C löst bei mir in Deutschland schon Magenkrämpfe aus, ich frag mich bis heute, warum wir trotz teilweise weichgekochter Eier keine Salmonellen bekommen haben. Den Geruch von rohem Fleisch auf Märkten werde ich wohl so schnell nicht vergessen, gut durchgebraten auf dem Teller schmeckt dann aber alles wie bei uns. Wenn Fleisch, wählten wir meistens Huhn. Hauptspeise in Asien ist natürlich Reis. Zuhause ungeliebt, haben wir uns hier recht schnell daran gewöhnt und mögen ihn auch. In Malaysia und Indonesien geben wir Nudeln (Mie Goreng) aber ganz klar den Vorrang - besser gewürzt und in Indonesien seeeehr lecker. Was die Asiaten auch sehr gut können: Brühen. Thomas hasst Brühen eigentlich, in Laos konnte er nicht genug davon bekommen;-)
Von deutschen Essgewohnheiten muss man sich hier ganz schnell verabschieden, Nudelsuppe oder Nudeln zum Frühstück, dazu ein Kaffee mit dicker süßer Sahne ist Standard. Meist Nescafe, aber es gibt ab und an auch frisch gebrühten mit Kaffeesatz.
So oft wie möglich haben wir uns durch das Angebot tropischer Früchte gegessen. Oder sie in Form von Fruchtshakes getrunken.
Das alles wird uns bald fehlen, wir lieben die asiatische Küche schon immer.
Mein Heisshunger auf deutsches Essen, insbesondere Wurst oder ein ganz normales Frühstück mit richtigen Brötchen usw. hat sich gelegt, letztendlich deshalb, weil ich mich nicht mehr erinnern kann, wie manche Dinge schmecken. Heute früh gab es allerdings geräucherten Lachsschinken und Salami zum Frühstück - ich hab ersteinmal nur den Geruch eingesaugt und dann gegessen, bis mir ganz schwindelig wurde... :-) Neulich war mal Rosmarin auf einem Hefeteilchen. Auch dieser Geruch und Geschmack haben mich umgehauen. Das erste Eis seit Ewigkeiten, Käse, Tomaten, Kartoffeln oder auch Zwiebeln haben bei uns schon zu ähnlichen Geschmackserlebnissen geführt - obwohl wir nicht hungern und uns môglichst vielseitig ernähren.

Freitag, 22. Februar 2013

Laos - die Reise geht zu Ende

Drei Nächte waren wir in Oudomxai, einem chinesisch geprägten Städtchen. Hier haben wir uns noch etwas erholt und das laotische Essen genossen. Gestern sind wir mit einem alten und vollen Bus in sieben Stunden an die laotisch/thailändische Grenze gefahren. Der Grenzort in Laos heißt Houaxay. Ausstempeln, Boot über Mekong, Einstempeln in Thailand, unkompliziert, dauerte knappe 30 Minuten.
Es hat uns viel Spass gemacht in Laos unterwegs zu sein. Momentan gibt es hier noch wirklich schöne, ursprüngliche und abgelegene Gebiete. Highlights waren die Bootsfahrt auf dem Nam Ou und unsere Höhlenerkundungen. Es war für uns sehr spannend in Laos zu reisen. Auf der indochinesischen Halbinsel ist Laos neben Myanmar vermutlich das ursprünglichste Reiseland. Will man Laos noch in dieser Rolle erleben, sollte man das Land innerhalb der nächsten fünf Jahre bereisen.
Ein gravierendes Problem in Laos ist das praktisch nicht vorhandene Umweltbewußtsein der Bevölkerung und Regierung. Hier wird kräftig (brand-)gerodet. Schon jetzt gibt es kaum noch Primärwald. Der Sekundärwald wirkt vielerorts sehr ausgedünnt und wird mehr und mehr in Plantagen verwandelt - sowohl große kommerzielle als auch Dorfplantagen. Es herrscht eine gespenstische Tierarmut, wie wir sie noch nie erlebt haben - z. B. kaum Vögel. Nur der Mensch zählt hier. Vermüllung ist ein weiteres Problem. Müll wird überall einfach hingeworfen, auf die Straße, ins Wasser, in den Wald. Zu guter letzt scheint es hier v.a. der Regierung an Feingefühl für den Tourismus zu fehlen, von einem sanften Ökotourismus ganz zu schweigen. Der Trumpf von Laos gegenüber den äußerst beliebten Nachbarländern ist die Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit. Vorallem deswegen kommen die Touristen ins Land. Beispiel ist der Fluss Nam Ou, bekannt durch eine abenteuerliche Flussfahrt. Aber: An den Uferhängen wird kräftig gerodet, ein Staudamm wird gebaut und an unpassenden Stellen werden Straßen gebaut. Da fallen die Flaschen im Fluss gar nicht mehr auf. Das schöne Gebiet um Phongsaly wird den chinesischen Planierungsfirmen zum Opfer fallen.
Das alles wird sich sicherlich nicht positiv auf den Tourismus auswirken und früher oder später wird er als Einnahmequelle wegfallen. Alles weitere kann man sich ausmalen.
Wir sind jedenfalls froh, jetzt noch hier gewesen sein, in einem schönen, interessanten Land voller freundlicher Menschen.

Dienstag, 19. Februar 2013

Phongsaly - Das Dach von Laos

Phongsaly ist ein kleines Bergstädtchen (ca. 1400 Meter) im Norden von Laos. Die Gegend gehörte früher zur Provinz Yunnan (China), was heute noch stark spürbar ist. In den verwinkelten Seitengassen findet man chinesische Architektur, chinesische Zeichen und chinesische Einflüsse in Sprache, Essen und Verhaltensweisen. Ein ganz anderes Laos. Durch die beeindruckende Anfahrt mit dem Boot und da sich nur wenige Touristen auf den langen Weg machen sind wir begeistert. Uns bieten sich Wandermöglichkeiten, Einblicke in Teeanbau und -produktion, in traditionelles Leben, wir sehen Angehörige unterschiedlicher Bergstämme, die man an ihren bunten Kleidern, Ketten und Kopfbedeckungen erkennt. Die Menschen sind offener, Kinder sind begeistert von uns Weißen, wir hören erstmals Vogelgezwitscher. Wir entdecken Tiere, die wir bisher nur im Zoo gesehen haben, beobachten einen Hahnenkampf, probieren uns durch die Imbissküchen (die rattenartigen gegrillten Tiere überlassen wir jedoch den Einheimischen) und vertreten uns ordentlich die Füsse, was nach den vielen Fahrten sehr gut tut. Wir sind begeistert. Bis wir am nächsten Tag hinter die Kulissen blicken dürfen. Wir wollten versuchen einen angebotene Tagestour rückwärts zu laufen. Zunächst ging es ein paar Kilometer auf einer einfachen Fahrstraße. Hier hatten wir schöne Ausblicke auf die Berglandschaft. In einen Dorf sollte dann die Straße enden und durch Sekundärwald sollte es dann über einen Kamm weitergehen. Statt einen Pfad zu finden, stellten wir fest, dass hier eine Strasse weiterging den Hang hinauf durch gerodetes Gebiet, wo vermutlich Teeplantagen entstehen. Wir folgten der Staße weiter durch gerodete Flächen. Bis wir dann zu der Straße gelangten auf der wir vor zwei Tagen nach Phongsaly hoch fuhren. Schon bei der Anfahrt war uns die große Baustelle mit den vielen LKWs aufgefallen. Jetzt waren wir mittendrin. Der Hang an der Straße wurde entwaldet und teilweise Erde abgetragen. Hier werden vermutlich wie an vielen anderen Orten auch Kautschuk Plantagen entstehen, der nach China exportiert werden soll. Mitten in der Baustelle gab es noch einige Häuser, in denen Menschen lebten. Andere Häuser standen leer. Gleichzeitig ist Phongsaly ein beliebter Ausgangspunkt für geführte mehrtägige Dorf-zu-Dorf Trekking Touren durch "Dschungel" und kleine Dorfplantagen. Wir wissen nicht, wie der Tourismus und die Kautschuk Plantagen unter einen Hut zu kriegen sind. Die Touristen werden früher oder später ausbleiben. Soviel erst mal dazu. Auf die gravierenden Umweltprobleme hier im Land, werden wir gesondert noch mal eingehen. Wie auch immer, momentan lohnt es sich noch nach Phongsaly zu kommen. Gestern ging es dann bei uns weiter in acht Stunden nach Oudomxai, einem gemütlichen Städtchen, wo wir uns etwas ausruhen, bevor es dann weiter Richtung Thailand geht.

Samstag, 16. Februar 2013

Auf dem Nam Ou nach Phongsaly

Nach 2 entspannten Tagen in Nong Khiao, wo wir ein weiteres Mal Höhlenforscher spielen durften (dieses Mal mit viel Krabbeln, wir waren anschließend völlig verdreckt), fuhren wir nun 2 Tage auf dem Nam Ou River Richtung Norden. Ziel war die Ortschaft Hat Sa, von wo aus wir mit dem Songtheo in die nördlichste Provinzhauptstadt Phongsaly fuhren. Die Bootsfahrten waren toll: wunderschöne Landschaft, unglaubliche Erlebnisse und vom Bequemlichkeitsfaktor die bisher beste Reiseart in Laos, auch wenn wir die 7 Stunden im zweiten Boot auf Holzbrettern saßen. Insgesamt waren wir 13-14 Stunden auf Booten, übernachtet haben wir in der kleinen Stadt Muang Khao. Wir haben uns für die Fahrt in den Norden entschieden, da wir in entlegenere Regionen wollten, was wir nun auch sind. Nur eine handvoll Touristen hält sich hier auf. Phongsaly liegt nahe der chinesischen Grenze und der Einfluss ist unverkennbar. Außerdem sind wir nun in den Bergen - vom Bootsanleger ging es noch 800m in die Höhe, so dass wir jetzt auf ca. 1400m sind, inmitten eines Gebirges.

Dienstag, 12. Februar 2013

Luang Prabang - Irgendetwas ging hier in die Hose

Nachdem wir fast zwei Wochen relativ unbeschwert durch Laos gereist sind, kamen wir vorgestern in der alten Königsstadt Luang Prabang an. Die fahrt von Phongsavan dauerte in einem Minivan etwa sieben Stunden. Die Strecke war ziemlich kurvig und holprig, so dass die einheimische Beifahrerin sich, wie im Reiseführer beschrieben, bald übergeben mußte.
Nach einer langen Fahrt kamen wir schließlich in Luang Prabang an. Die Stadt ist bekannt wegen ihrer vielen Vats (Klosteranlagen) und ist Weltkulturerbe. Wir wußten, dass die Stadt auf der Haupttouristenroute liegt. Aber das, was wir vorfanden, ist eines der Negativbeispiele, wozu Tourismus führen kann. Die alte Innenstadt besteht quasi fast nur noch aus Guesthäusern und Touristenrestaurants, in denen oft Pizza, Pasta, Burger, deutsches Frühstück und französische Croissants und Crepe serviert wird. Derartige Restaurants sind der Touristenmagnet schlechthin. Die asiatischen Restaurants reihten sich entlang des Mekongufers. Es gibt einen Nachtmarkt für die Touristen, der so gar nichts mit den anderen Nachtmärkten zu tun hatte, die wir bisher sahen. Laut Reiseführer sind schon viele Einheimische aus der Innenstadt in die Außenbezirke geflüchtet.
In Luang Prabang findet auch jeden Morgen der Bettelgang der Mönche statt, bei dem die Gläubigen den Mönchen Essen überreichen. Gestört wird diese religiöse Zeremonie von Horden von Touristen, die alles aus der ersten Reihe filmen und fotografieren. Daher haben viele Mönche ihren Bettelgang schon in die Außenbezirke verlegt. Wir haben lieber ausgeschlafen.
Luang Prabang ist für uns ein echter Kulturschock. Uns gefällt es dort überhaupt nicht. Also haben auch wir beschlossen möglichst schnell weiterzureisen. Unser nächstes Ziel hieß Nong Khiao.
Es wird immer behauptet, dass die exlusiveren Minivans, die man buchen kann, genauso viel kosten, wie die lokalen Transportmittel. Das wollten wir mal testen. Erst ging es per TukTuk zum Busbahnhof. Dann per Songtheo (Pickup Truck) in drei Stunden zum Ziel. Am Ende waren die örtlichen Verkehrsmittel etwas billiger. In Summe kamen wir auf etwa 6 Euro pro Person, während der günstigste viel bequemere exklusivere Minivan 7 Euro gekostet hätte, also ziemlich ähnlich. Der Spass und der Erlebnisfaktor im TukTuk und v.a. im Songtheo ist unübertroffen :) und meistens sind weit und breit keine Touristen. Seit heute Nachmittag sind wir also in Nong Khiao in schöner Naturkulisse, es gibt gutes Essen in einem kleinen "Restaurant"......

Samstag, 9. Februar 2013

Ebene der Tonkrüge und Bombenkrater

Mit dem Sleeping Bus ging es vorletzte Nacht in das Städtchen Phonsavan. Noch vor einigen Jahren wurden auf dieser Strecke immer wieder politisch motivierte Überfälle und Anschläge von Rebellen auf Busse verübt. Momentan gilt die Stecke als sicher mit einem gewissen Restrisiko. Die Busfahrt war im Liegen recht bequem. Wegen der vielen Kurven konnte man aber nicht wirklich gut schlafen. Phonsavan selber ist wenig spektakulär.
Interessant ist die Stadt als historisches Portal und Mahnmal der Indochinakriege, inbesondere des sog. "geheimen Krieges", der von den Amerikaneren erst 1970 zugegeben wurde (siehe z.B. Wikipedia). In einigen Touristenrestaurants stehen ein paar Überbleibsel aus der Bombadierung im Indochinakrieg durch die Amerikaner . An verschiedenen Stellen kann man sich Doku Filme darüber anschauen. In der Umgebung gibt es ein laotisches und ein vietnamesisches Soldatendenkmal. In dem Gebiet hier hat man Weltweit die höchste Dichte von abgeworfenen Bomben und Minen. Das Finden und Entschärfen von Blindgängern und Minen ist an der Tagesordnung und eine nie endende Aufgabe. Jedes Jahr werden neue Opfer gefordert.
Hier befindet sich auch die Ebene der Tonkrüge. Es wird angenommen, dass die bis zu zwei Meter großen und 2000 Jahre alten Krüge als letzte Ruhestätte dienten. Daneben befinden sich immer wieder Bombenkrater. Um zu den Sights zu gelangen haben wir uns für sieben Euro pro Tag ein kleines Motorrad ausgeliehen. Das letzte mal saß ich vor fast 20 Jahren auf so einem Ding. Nach ein paar Probekilometern im laotischen/chaotischen Straßenverkehr ging es dann auch zu zweit ganz gut. Am Ende waren es dann doch fast 100 km, die wir heute zurückgelegt haben.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Thailandvisum aus Vientiane

Seit 2 Tagen sind wir zurück in Vientiane. Grund für unseren zweiten Aufenthalt hier ist das thailändische Konsulat: Wir brauchen ein Touristenvisum für Thailand. Bei Einreise über den Landweg bekommt man nur ein Visum für 15 Tage. Seit heute sind wir stolze Besitzer zweier 60-Tage Visa. Das Prozedere wird in Internetforen als sehr langwierig und nervtötend beschrieben. Klar war Antrag und Abholung mit Wartezeit verbunden, aber das Ganze ist perfekt organisiert und völlig unkompliziert. Manche postieren sich schon vor den Öffnungszeiten vor der Botschaft, was völlig unnötig ist.

Den Rest der Zeit haben wir nicht viel unternommen, ein bißchen Ruhe getankt und Deutsche-Welle-TV geschaut. Unglaublich, was man im Ausland alles über Deutschland erfährt. Eine nette Abwechslung:-)

Bei unseren Streifzügen durch die Stadt Vientiane ist uns schon beim ersten Besuch aufgefallen, dass hier viele große Autos rumfahren, vor allem neuwertige Pick Ups. An jeder Ecke werden Handys verkauft (ok, das soll nichts heißen), es gibt Läden mit fetten Flachbildfersehern und Kühlschränken der neuesten Generation und sogar Ikea haben wir in Vientiane entdeckt. Laos gilt als das ärmste Land Südostasiens. Irgendwie passt das jedoch nicht zu unserem Eindruck. Natürlich führt der überwiegende Teil der Bevölkerung ein sehr einfaches und sicher auch hartes Leben, aber richtige Armut? Nunja, wir sind erst 1 Woche hier... Klar ist: der Wohlstand hält Einzug, scheint wie so oft nur einigen wenigen Menschen vorbehalten zu sein.
Insgesamt macht uns das Reisen hier wieder wesentlich mehr Spaß, ist durch Kulturunterschiede und Sprachbarrieren auch wieder eine größere Herausforderung. Es gibt Dinge, die faszinieren, Dinge, die uns staunen lassen, aber auch Dinge, die schwer zu verdauen sind, wie beispielsweise der viele Müll überall, die Kriegsfolgen oder wie heute gesehen: der Prachtbau und die schicken Autos einer weltweit agierenden Hilfsorganisation, die regelmäßig kräftig Spenden sammelt.

Dienstag, 5. Februar 2013

Konglor Cave

Von Thakhek aus fuhren wir mit dem Bus nach Nahin und mit einem Sangtheaw nach Ban Konglor. Ein Sangtheaw ist ein Kleinlaster mit überdachter Ladefläche und zwei Bänken, ein hier übliches Verkehrsmittel für Strecken zwischen 10 und 100km. Für längere Fahrten gibt es Busse verschiedener Kategorien, für kürzere Strecken nutzt man Tuk Tuks. Teilweise werden die Verkehrsmittel übelst vollgeladen, wer keinen Platz mehr bekommt, steht oder sitzt auf Plastikstühlen am Gang. Wir hatten bisher Glück, es war immer erträglich - wenn auch das viele Sitzen und Herumschütteln etwas strapaziert...

Nahin und Ban Konglor befindet sich in einer tollen Karstberglandschaft mit Flüssen, Reis- und Tabakfeldern und einfachen Dörfern. Unser Ziel war die Konglor Höhle, eine 6.3km lange Höhle, die nur mit dem Boot, dieses Mal mit Fahrer;-), befahrbar ist. Von unserer Unterkunft, einem kleinen Resort am Hin Boun Fluss mitten in einem Dorf liefen wir zur Höhle, bezahlten für ein Boot und dann gings los. Die Höhle ist stockdunkel, so dass auch hier wieder Stirnlampen notwenig waren. Nach ein paar Minuten im Holzboot durften wir schon wieder aussteigen und durch eine Landschaft aus Tropfsteinen laufen. Dann gings wieder ins Boot, durch verschiedene "Hallen", die unglaublich groß und manchmal auch eng waren. Ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis, für das sich die lange Anfahrt in jedem Fall lohnt. Nach mehr als 1 Stunde erreichten wir das Ende des natürlichen Tunnels. Nach einer kleinen Snackpause ging dann wieder zurück. Unterwegs mussten wir immermal wieder aussteigen, wenn der Flussstand zu niedrig war. Außerdem stand regelmäßig Wasser im Boot, was rausgeschöpft werden musste. Daher waren wir am Ende doch recht nass:-)

Die restlichen Tage unternahmen wir ein paar Spaziergänge: am Hin Boun Fluss und von Nahin aus in den dichten Dschungel, wo man mangels Wege doch recht schnell die Orientierung verlieren kann. Dank GPS sind wir aber wieder gut im Dorf angekommen. Hier soll es Elefanten, Pythons und Affen geben, die machten aber wohl gerade Urlaub:-)
Im ganzen Land, vor allem an der Grenze zu Vietnam, liegen noch Minen aus dem Krieg, so dass solche Alleingänge im Dschungel und wohl auch bei Dörfern doch recht unvernünftig sind.

Freitag, 1. Februar 2013

Auf Klapperrädern zu den Mahaxai-Höhlen

Seit gestern sind wir in Thakhek in Zentrallaos. Heute haben wir uns für insgesamt 4 Euro zwei klapprige Mountainbikes ausgeliehen. In der Hoffnung, dass die Räder halten, haben wir uns Richtung Mahaxai Caves aufgemacht. Die Höhlen sind am Rande des Khammouane Limestone National Parks gelegen. Zunächst ging es auf Teerstraße dann auf staubiger und sandiger Piste vorbei an einfachen Dörfern und Reisfeldern durch Karstberge. Die Höhlen waren sehr geräumig und wurden teilweise von Dorfbewohnern als Gebetsstätte genutzt. Ein kleines Abenteuer gab es heute auch. Eine der Höhlen war unserer Überraschung nur per Boot befahrbar. Ein Mann deutete auf ein altes Holzkanu, das im Wasser am Höhleneingang herumstand. Er fragte uns noch, ob wir schwimmen können und eine Lampe dabei haben. Die Stirnlampe ist teil unseres Standardgepäcks. Daher hatte zumindest Anne eine dabei. Gerade heute hatte ich meine vergessen :). Wir balancierten auf das Boot und paddelten allein in die stockfinstere Höhle. Die Höhle wurde immer enger und wir überlegten, ob wir umkehren sollten, sind dann aber weiter rein gefahren. In der engen Höhle war paddeln mit dem trägen Boot kaum noch möglich und wir hangelten uns an den Felswänden entlang. Irgendwann wurde es wieder geräumiger und wir erreichten schließlich ein großes Gewölbe mit Tropfsteinen an der Decke. Fledermäuse flogen umher. Da die Höhle dann endete, ging es dann wieder zurück ins Licht. Ein weiterer Höhepunkt war ein Affe, den wir dann gemeinsam mit den Dorfbewohnern in der Nähe der Höhle beim Herumturnen beobachteten.
Mit den Einheimischen kommt man hier schnell in Kontakt, allerdings kann kaum jemand Englisch, so dass wir uns überwiegend mit Händen und Mimik verständigen, was mal mehr, mal weniger klappt:) Mehrfach kam nun auch schon das OhneWörterbuch zum Einsatz, das ich vor unserer Abreise von meinen ehemaligen Arbeitskollegen geschenkt bekam. Genial!

Mittwoch, 30. Januar 2013

Mit dem Tuk Tuk in Laos Hauptstadt Vientiane

Seit gestern sind wir in Laos. Vormittags sind wir in Vientiane gelandet. Die Temperaturen hier sind sehr angenehm, keine Spur von der erwarteten Schwüle. Mit einem Tuk Tuk fuhren wir vom Flughafen in die Stadt, eine erste, völlig neue und spassige Erfahrung. Nach einigem Umherirren fanden wir dann auch unsere Unterkunft .
In Vientiane und auch in anderen Städten hier ist der historisch bedingte französische Einfluss zu sehen. Neben kolonialen Bauten gibt es tatsächlich an jeder Ecke französisches Baguette. Ihr werdet es kaum glauben, aber wir hatten heute morgen ein frisches, echtes Baguettebrötchen und einen frisch gebrühten laotischen Kaffee auf dem Frühstückstisch - das erste Brötchen und der erste gute Kaffee seit sage und schreibe 7 Monaten!
Wir hatten kein richtiges Bild von Laos. Auf den ersten Blick sieht es hier aus, wie man sich Vietnam vorstellt. In ein paar Monaten können wir hier sicher besser differenzieren.

Noch ein paar erste Eindrücke:
*Selbstversorgung scheint hier fast ein Ding der Unmöglichkeit. Außer Fertignudeln, Kekse und Chips gibts nicht viel im Minimarket. Da es an jeder Ecke Garküchen gibt, ist das wohl auch nicht nötig. Trekkingtouren auf eigene Faust wären diesbezüglich aber eine Herausforderung. Allerdings wird dies vermutlich eh schwierig werden hier und wir werden nun ersteinmal schauen, wie wir hier reisen.
*Das Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln scheint hier supergut organisiert zu sein, es gibt unglaublich viele Busse, Minibusse, Taxis, Tuk Tuks.
*Mückenschutz spielt nun wieder eine größere Rolle: Malaria und Denguefieber sind weit verbreitet und auch andere Krankheiten.
*Leitungswasser ist nicht trinkbar, aktuell kaufen wir noch Wasser, in Kuala Lumpur haben wir abgekocht.
*Essen ist schaaaaaarf. Wir lieben scharf, aber mir hat es heute schon die Tränen in die Augen getrieben;-)
*1.000.000 Kip sind ca.100 Euro. Leicht umzurechnen, aber doch gewöhnungsbedürftig. Immerhin passt das Geld in den Geldbeutel. Wir haben schon öfter von Währungen gehört, für die man zum Transportieren Tüten braucht.
*Vientiane ist voller Touristen, die allesamt sehr grimmig schauen. Etwas ungewohnt für uns, aber was solls. Ich frage mich nur, wir wir Weißen auf die Laoten wirken...
Nach Australien, Fiji und Neuseeland, wo immer und überall gerülpst wurde (nur Männer), sind wird nun ordentlich gerotzt und geschmatzt. So langsam gewöhnt wir uns daran, verziehen zumindest nicht mehr jedesmal das Gesicht;-)