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Donnerstag, 24. Januar 2013

Weltreise Unlimited Zwischenbilanz

Über sechseinhalb Monate sind wir jetzt schon unterwegs.
Wir haben Namibia, Botswana, Sambia (Viktoriafälle), Australien (Ostküste), Fiji und Neuseeland bereist. Fiji stand nicht in der ursprünglichen Planung.

Zeitlicher Ablauf:
Im "Zeitplan" hinken wir etwa drei Wochen hinterher. Das liegt daran, dass Fiji hinzukam und Neuseeland zwei Wochen länger dauerte. In Australien waren wir kürzer als geplant, so dass dies teilweise ausgeglichen wird. Laut Planung wären wir schon Anfang Januar 2013 hier in Asien.

Finanzen:
Die Reisekosten stimmen gut mit der Planung überein.
Fiji kam als zusätzlicher Kostenpunkt hinzu. Die zusätzlichen Ausgaben konnten wir vorher gut abschätzen. In Neuseeland liegen wir 10 Prozent über den geplanten Kosten, da wir dort 2 Wochen länger waren. Die Zusatzkosten sind durch einen Puffer finanziert. Für Interessierte ein Auszug aus unseren Ausgaben:

Übernachtung pro Tag pro Person
Afrika: 8,6 Euro
Australien: 13.7 Euro
Fiji: 12.5 Euro
Neuseeland 11,2 Euro

Essen pro Tag pro Person
Afrika: 5,4 Euro
Australien: 5,4 Euro, bei Wasser und Brot :)
Fiji: 4,1 Euro, Potential nach unten vorhanden
Neuseeland: 6,6 Euro, wir haben uns oft verleiten lassen:), Potential nach unten vorhanden

Transport pro Tag pro Person
Afrika: teuer, wir hatten ein voll ausgerüstetes Allradauto für 9 Wochen
Australien: 12,1 Euro, inkl. 2 Wochen Kleinwagen
Fiji: 4 Euro
Neuseeland: 8,5 Euro, inkl. 8 Tage Kleinwagen

Übernachtet haben im Zelt und im Doppelzimmer. Essen gab es aus dem Supermarkt und gelegentlich aus Schnellrestaurants. Wir achten auf die Abdeckung der Vitamine, Mineralstoffe, Energie und Proteine.

Gesundheit:
Gesundheitlich gab es bis auf Annes Knieverletzung und eine Blasenentzündung keine grossen Schwierigkeiten, das Knie ist mittlerweile gut ausgeheilt.

Ausrüstung: Ein paar Sachen haben wir ersetzen müssen, die Kosten sind überschaubar und in den Reisekosten verrechnet.
So langsam machen T-Shirts, Hosen und Schuhe schlapp.

Unsere bisherigen Lieblingreiseziele:
Meines: Afrika
Annes: Fiji

Sichtbare Umweltprobleme unserer Reiseziele:
Bis auf Fiji wurde in allen Ländern auffällig viel Rinderzucht betrieben. Bekanntlich ist Rinderzucht die ineffizienteste Form der Fleischerzeugug. Es werden enorm viel Wasser und riesige Gebiete als Weideland benötigt. Besonders in den trockenen afrikanischen Ländern kommt es hier zu starker Überweidung. Dies hat den Verlust von Grundwasser zur Folge und das Land wird letztendlich in Wüste umgewandelt. Außerdem werden Wildtiere vertrieben. Profiteure sind die wenigen Großgrundbesitzer, die das Fleisch nach Europa und in die Nachbarländer exportieren.
In Neuseeland kam es Aufgrund von Rinder und Schafzucht zur Rodung großer Waldgebiete und damit zu einem starken Rückgang der heimischen Fauna.

In Afrika ist Wilderei, vor Allem auf Nashörner, ein schwer kontrollierbares Problem.

In Fiji ist Müll ein Problem. Oft wird er einfach irgendwo hingeworfen. Man versucht dies durch Regierungskampagnen zu verbessern.

Der zunehmenden Plantagenwirtschaft in Fiji fallen Waldgebiete zum Opfer. Den selben Effekt hat der Ausbau der touristischen Infrastruktur.

Menschen und Kulturen:
Im südlichen Afrika konnten wir die Menschen anfangs schlecht einschätzen. Wir hörten von hohen Kriminalitätsraten (v.a. in Windhoek) und hielten uns daher zurück. Im Laufe der Zeit wurde das anders. Wir fühlten uns selten unsicher, hielten aber natürlich sämtliche üblichen Sicherheitsvorkehrungen ein, ließen den Wagen nie allein usw. Alles in allem war der Kontakt mit den Einheimischen sehr herzlich, in abgelegeneren Gebieten natürlich auch interessanter. Wir kamen oft mit Einheimischen ins Gesprächen und erfuhren viel über deren Leben und oft auch Nöte. Übrigens arbeiten hier die Frauen, Männer hängen meist im Dorf rum und nicht selten trinken sie Alkohol, wenn nötig gehen sie jagen. Traditionelle Medizin, Medizinmänner und Rituale spielen hier noch eine sehr große Rolle. Bettlern sind wir ebenfalls oft begegnet, oft verkauften diese auch selbstgeschnitzte Andenken. Mit der Zeit wurde der Umgang damit anstrengend: Manche schienen nicht notleidend zu sein, andere waren es, bettelten aber nicht. Man kann nicht jedem geben, gibt man überhaupt etwas? Als Reisender ist man der Reiche...
Die Stämme und Völker Namibias und Botswanas, die auf einfachste Weise mit traditioneller Lebensweise im Lehmhütten leben waren natürlich faszinierend. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es davon noch so viele gibt.
Ein schwieriges Thema war der Umgang zwischen Schwarzen und Weißen, die Apartheid ist trotz Gegenmaßnahmen im Umgang miteinander noch sehr zu spüren.

Australier haben wir nur an der Ostküste erlebt. Die meisten Menschen wirkten auf uns etwas prollig und oberflächlich, westlicher Lebensstil. Ab und zu begegneten wir aber auch interessanten Aussies, die so waren, wie man sie sich vorstellt: nett, locker, gastfreundlich und offen. Es wurde schnell klar, dass der riesige australische Kontinent so viele verschiedene Menschen wie Regionen hat. Unser Einblick war kurz und sehr beschränkt.

Die Bewohner Fijis waren die herzlichsten und offensten Menschen, denen wir bisher begegnet sind. Trotz des meist sehr einfachen Lebens oder gerade deshalb wirkten die Menschen auf uns sehr zufrieden, schenken jedem ein Lächeln und man kam schnell ins Gespräch. Auf Fiji leben aus historischen Gründen viele Inder, die meist Geschäftsleute sind. In Dörfern bekamen wir eindrucksvolle Einblicke in das traditionelle Leben der Fijianer. Die Menschen leben überwiegend als Selbstversorger, was man vor allem in Supermärkten gut sehen konnte: In Dörfern gab es neben Mehl, Eiern, Klopapier und Keksen nicht viel, in Städten gab es etwas mehr. Es herrscht ein starker Familienzusammenhalt, Generationen sind füreinander da, Trennung wegen Arbeit schmerzt. Feste werden ausgiebig und fröhlich gefeiert, der Glaube spielt eine große Rolle. Der Lebensstandard ist niedrig, richtige Armut haben wir jedoch selten gesehen.
Das Militärregime macht Fiji zu einem sehr sicheren Reiseland, bewaffnete Überfälle gibt es nicht, wir fühlten uns nie unsicher.
Spannend war die Gesundheitspolitik: In der Schule gab es ein extra Schulfach Gesundheit/Hygiene und in Tageszeitungen stolperte man immer wieder über Informationen zur Gesundheitsprophylaxe, beispielsweise war Diabetes ein großes Thema.

Neuseeländer sind sehr gastfreundlich und stolz auf ihr Land. Sie freuen sich über Besucher und sind in wirklich jeder Situation für ein Schwätzchen aufgelegt, was für uns doch eher ruhige Deutsche nicht immer einfach war;-) Dadurch hatten wir tatsächlich fast täglich mit Kiwis, wie sie sich selbst nennen, zu tun. Neuseeländer sind offener und wesentlich gelassener als wir Deutschen. Nachkommen der ersten Besiedler, der Maori, erkennt man am Aussehen, ihr Lebensstil war für uns jedoch nicht erkenntlich anders, allerdings hatten wir hier keine Einblicke. Ansonsten ist Neuseeland westlich, nicht wesentlich anders als Deutschland.

Reise- und Sicherheitshinweise:
Der einzige kriminelle Vorfall, den wir erlebt haben, war der Diebstahl eines Outdoor Trockentuchs in Neuseeland (Wert 6 Euro). Wir zelteten als einzige auf einem Backcountry Campsite und ließen das Tuch in einem Shelter zum Trocknen hängen. Als wir am späten Morgen aufstanden, war es weg, vermutlich gestohlen durch ein paar Touristen, die morgens zu hören waren. Eine anderer Kanditat sind die schlitzohrigen Wekahühner.

Dienstag, 22. Januar 2013

Goodbye mighty awesome New Zealand

Seit vorgestern sind wir wieder zurück in Christchurch. Die letzten Tage hier haben wir uns mit Einkaufen, Autorückgabe, Internet und Weiterreisevorbereitungen beschäftigt. Nun sitzen wir vor einigermaßen gepackten Rucksäcken. Morgen früh geht der erste von drei Flügen in Richtung Asien. Heute Nacht um 3 Uhr ist Check in, um ca. 22 Uhr sind wir in Kuala Lumpur, hinzu kommen 6 Stunden durch die Zeitverschiebung.
Obwohl wir eigentlich Zeit hatten, stecken wir erst seit dem letzten Wochenende in den Reisevorbereitungen für Asien. Heute haben wir schon mehrfach die vor uns liegende Route verändert. Einen Tag vor dem Abflug:-\
Bisher waren wir im Reiseverlauf vor allem zeitlich durch die erforderlichen Weiterflugtickets festgelegt, was sich nun grundlegend ändern wird. In Asien spielen Visa (oft für 30 Tage), Reisewarnungen, Regenzeiten/Monsun und Interessen eine Rolle. Für uns wird das nun auf jeden Fall eine spannende Zeit.

Noch eine Kuriosität am Rande: Neulich gab es Kiwis aus Italien im Supermarkt. Das nenn ich mal Globalisierung. Aber: Italien produziert mehr Kiwis als Neuseeland. Schon gewusst?

Freitag, 18. Januar 2013

Mit dem Auto auf die Banks Peninsula und zum Arthur's Pass

Nachdem wir uns in Christchurch ein Auto für acht Tage ausgeliehen hatten, ging es Richtung Meer auf die Banks Peninsula. Unser Stundenpass vom Bus war wie geplant aufgebraucht. Das Auto ist mit Automatikgetriebe, so dass wir es uns als deutsche Kupplungsfahrer erst einmal erklären lassen mußten. Nach ein paar anfänglichen Versuchen die Kupplung zu treten fährt es sich doch ganz gemütlich.
Auf der Bank Peninsula fuhren wir auch durch den Ort Akaroa. Von dort aus konnten wir überraschend eine ganz nette Tageswanderung in einer schönen Gebirgslandschaft machen, auf der sich ein paar nette Ausblicke auf das Meer und die fernen Alpen boten. Am folgenden Tag fuhren wir im Regen zurück Richtung Christchurch und gleich weiter Richtung Arthurs Pass, einer Passstrasse die über die Südalpen Christchurch und die Westküste verbindet. An dieser Strasse gibt es ein paar kostenlose DOC Campsites. Die Möglichkeit nutzten wir und verbrachten an einem schönen See unsere erste Nacht im Auto:). Gegen zwei Uhr bin ich dann doch eingeschlafen, während Anne schon seit zehn Uhr schlief. Als ich morgen aufwachte, war mein linkes Bein komplett taub, so dass ich es mit den Händen auf den Boden heben mußte. Das Gefühl kam wie erwartet zurück und ich konnte es bewegen. Die nächste Nacht würde ich im Zelt verbringen:), was wir dann auch taten. Unsere letzten Versuche ein paar Tagestouren zu machen, bzw. eine kurze Mehrtagestour durchzuführen, wurde mal wieder von Regen, Schnee und Hagel zunichte gemacht. Wir sehen es mittlerweile mit Humor:) . Nach einem Starkregen gestern sind wir dann wieder raus gefahren aus dem Gebirge und haben den Regen in einer Cabin ausgesessen. Der Campsite hier in Oxford gefällt uns ganz gut, so dass wir beschlossen haben auch die nächsten zwei Nächte hier im Zelt zu verbringen. Reisetechnisch ist das Kapitel Neuseeland für uns hier zu Ende. Wir werden hier unsere Ausrüstung überprüfen, uns auf Malaysia etwas vorbereiten, ein paar Sachen nach Hause schicken und noch einmal die Reise hier überdenken. Momentan sitzen wir hier bei einen Becher Wein. Anne schreibt in ihr Tagebuch und ich in den Blog. Neuseeland war für uns schön, es gab viele schöne Passagen und einige nicht so tolle. Was fehlt ist das wehmütige Gefühl vor der Abreise, dass wir nach Afrika oder Fiji hatten. Wir haben für uns herausgefunden, dass uns Länder mit fremden Kulturen, die nicht "westlich" geprägt sind, besser gefallen. Das werden wir als ungeschriebenes Gesetz im Hinterkopf behalten.

Samstag, 12. Januar 2013

Christchurch

Man kann es sich nicht vorstellen. Da passiert ein Erdbeben, so stark, dass eine ganze Innenstadt zerstört wird und zwei Jahre danach ist immernoch so wahnsinnig viel von der Zerstörung zu sehen: verlassene, halb zerfallene Häuser, Bürogebäude und Fabriken, abgesperrte Parkhäuser, leere Grundstücke, Freiflächen und ein nach wie vor abgesperrter Innenstadtbereich, die sogenannte "Red Zone". Abrissarbeiten sind in vollem Gange, man sieht notdürftig überirdisch verlegte Rohre und Risse in Gehsteigen. Daneben fahren auf dem Avon River Stocherkähne, im botanischen Garten findet man das englische Flair der Gartenstadt Christchurch, mit der Re:START City Mall wurde 2011 ein kleiner neuer Innenstadtbereich eröffnet, wo einige Geschäfte und Cafes in bunten Schiffcontainern zu finden sind.

Es ist schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe, obwohl sicher nur noch ein kleiner Bruchteil so zu sehen ist, wie es nach dem Beben gewesen sein muss. Zunächst einmal für uns Deutsche ungewöhnlich, dass so vieles weiterhin ruht, aber auch schwer nachvollziehbar, dass die Innenstadt wieder aufgebaut werden soll. Wenn man so etwas Großes, so etwas Zerstörerisches sieht oder gar erlebt, warum bleibt man hier wohnen? Es gab Tote, Verletzte, die Beben gehen weiter. Schätzungsweise 70000 Menschen (von 366000 Einwohnern) haben die Stadt verlassen, genaue Zahlen gibt es nicht. Wenn man Einzelne fragt, bekommt man zur Antwort, dass so lange kein Beben war, davor und danach. Mir gehen ähnliche Gedanken durch den Kopf wie im Tongariro Nationalpark, wo die Menschen ebenfalls auf einer tickenden Zeitbombe sitzen. Hier in Christchurch ist das Ausmaß mehr zu spüren. Es ist schwer in Worte zu fassen. Ich wünsche mir sehr, dass ich so eine Katastrophe nicht erleben muss. Apropos Feuer: seit gestern lodern hier in der Region Canterbury immer wieder Brände - aufgrund der Trockenheit und der Hitze. Hier in der Stadt merkt man davon nicht viel. Wir haben erstmals das Gefühl, der Sommer ist da und genießen die warmen Temperaturen. Morgen fahren wir weiter in Richtung Meer.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Mt. Cook - Im Tal der Steinlawinen

Im Mt. Cook Nationalpark haben wir im Hookervalley auf einem DOC Campsite übernachtet. Die Möglichkeiten für "normale" Wanderer sind hier sehr beschränkt. Das Gebiet ist sehr instabil, mehrere Gerölllawinen und Felsabgänge sind an der Tagesordnung und nicht zu überhören. Viele Menschen haben hier schon ihr Leben gelassen. Die Namen kann man im Info-Center dort nachschlagen - eine lange Liste. Generell herrschen in den Südalpen schon ab 1700 Meter hochalpine Verhältnisse, wie ich sie in den europäischen Alpen erst ab über 2500 Meter kenne. Dennoch haben wir ein paar durchaus schöne Halbtageswanderungen machen können - Hooker Valley, Red Tarn und weiter hoch bis zum Kamm, Müller Hut auf 1800 Meter inklusive Schneefelder. Über der Baumgrenze haben wir einen Kea gesehen. Der Arme hatte mit den starken Windböen zu kämpfen.

Nach ein paar Tagen war Starkregen gemeldet und Wind bis zu 140 km/h. Daher sind wir dann weitergefahren an den Lake Tekapo, wo wir den Sturm in einem Zimmer ausgesessen haben.

Gerade eben sitzen wir im Bus nach Christchurch, die Stadt, die in den letzten Jahren wegen der starken Erdbeben durch die Medien ging.

Der Reiseteil Neuseeland ist nun fast beendet. Wir hatten hier meistens eine schöne Zeit. Wir haben schöne Landschaften gesehen, konnten schöne Wanderungen machen und haben ein paar nette Leute getroffen. Dennoch muß ich sagen, daß unsere Erwartungen nicht erfüllt wurden. Vieleicht liegt es daran, dass durch die Reisereportagen, Reiseführer und Reisevermarktung ein etwas verfälschstes Bild von Neuseeland entsteht. Jeder kennt diese Bilder von Seen in weitläufiger Berglandschaft, die mit Regenwald behangenen Hügel an der Küste, die an einem schönen Strand enden usw., das alles in einsamer, unberührter Wildnis. All das gibt es auch zumindest auf der Südinsel. Was aber auf den Bildern und in Reportagen schnell mal ausgeblendet wird sind die 100en Touristen, die jeden Tag in Reisebussen und Campervans an den landschaftlichen Höhepunkten haltmachen. Oft sind hier richtige Touristennester und die passende touristische Infrastruktur entstanden, die der Landschaft einen großen Teil ihres Reizes nehmen. In der Realität ist plötzlich alles nicht mehr so wild und idyllisch. Actionevents sind an der Tagesordnung. Die Nationalparks wirken oft wie Touristensights, durch die Touristenmassen geschleust werden, damit sie dort ihr Foto machen können und das teure Mittagessen beim zweistündigen Aufenthalt im Restaurant Vorort genießen können . Man muss schon weit laufen, um ein "Gefühl" von Wildnis und traumhafter Natur zu bekommen, wie auf Fotos oft vermittelt wird, abseits der leicht zugängigen Wege.

Die landschaftlichen Schönheiten befinden sich hauptsächlich in National- oder Forestparks - bis auf ein paar Ausnahmen. 70 Prozent des ursprünglichen Waldes wurde in Neuseeland leider abgeholzt oder brandgerodet, so dass die Wege zwischen den Parks meist durch trist und öde wirkende Farmlandschaften führen. Den Fehler hat man zum Glück erkannt und das Department of Conservation wacht jetzt mit Argusaugen wirklich vorbildlich über das übrig gebliebene Stück wilder Natur. Der stark dezimierte Vogelbestand scheint sich laut lokaler Quellen zumindest in den Parks zu erholen. Durch die Rodung und Einführung fremder Räuber wurde den Vögeln stark zugesetzt, darunter der Nationalvogel, der Kiwi. Obwohl unsere Reise viele schöne Seiten der Länder aufzeigt, ist es uns wichtig auch die negativen Seiten zu beleuchten, die gerne in Reiseberichten, Reportagen und von der Tourismusbranche ignoriert werden. Leider sind dies allzu häufig Umweltprobleme und die negativen Folgen von exzessiven Tourismus.

Freitag, 4. Januar 2013

Regen im Milford Sound, Schnee in Queenstown und nun wieder Sommer

Unser Ausflug zum Milford Sound hat sich gelohnt. Nach 700mm Regen in den 1,5 Tagen vorher war die Fahrt dorthin ein Erlebnis: 1000e Wasserfälle, tobende Flüsse, Wasser ohne Ende. Die Straße wurde den Tag zuvor wegen Lawinengefahr gesperrt, Wanderer saßen auf dem Milford Trek wegen Überflutung fest. Insgesamt gab es einige Flutschäden in der Südinsel, der einzige Highway an der Westküste ist derzeit gesperrt, da eine Brücke eingestürzt ist. Anschließend kam der Schnee, die Schneegrenze lag bei 900m, was uns eine Postkartenlandschaft in Queenstown beschert hat. Einen Tag war es recht kühl, aber schon gestern hat die Sonne wieder runtergebrannt, so dass die Urlauber hier gleich wieder baden gehen konnten. Apropos: Ich weiß nicht, ob es hier Mode ist oder ob die Mädels einfach nicht frieren: fast jede junge Frau trägt Shorts, wenn es kalt ist, dann eben mit Daunenjacke. Ich krieg beim Anblick schon fast ne Blasenentzündung:-)

Queenstown ist eine actionbeladene, bunte Partystadt, aktuell Reiseziel Nr.1 der Neuseeländer. Die Resorts sind voll, die Stadt auch. Wir stecken mittendrin in den Sommerferien. Daher haben wir vorsichtshalber schon einmal nach einer Unterkunft in Christchurch gesucht, wo wir in etwa 5 Tagen sein werden. Unser Reiseführer ist von 2010, geschrieben vor den großen Erdbeben. Die Suche war schwierig: 8 der 10 Hostels stehen nicht mehr bzw. sind Ruinen. Da wird einem schon anders... Seit dem zweiten Beben wird wohl nicht mehr viel aufgebaut, wurde uns schon gesagt. Es bebt weiterhin alle paar Tage, wenn auch leicht.

Nun fahren wir erst einmal zum Mt Cook, dem höchsten Berg Neuseelands, Zelten, ein bißchen Wandern und Gletscher anschauen.

Die letzten 2,5 Wochen liegen vor uns. Wir freuen uns nun auf Malaysia, unser nächstes Reiseziel. Vor allem auf leckeres Essen:-) Nach 1/2 Jahr Selbstversorgung hoffen wir nun auf gute, zubereitete asiatische Imbissküche!

Dienstag, 1. Januar 2013

Te Anau, Fjordland Nationalpark und Milford Sound

In Fjordland regnet es sehr viel und Fjordland macht seinem Ruf gerade alle Ehre. Glücklicherweise haben wir trotz überfüllter Unterkünfte immer wieder ein Zimmer bekommen, sonst wäre uns in der Silvesternacht bestimmt das Zelt weggeschwommen. Die von uns gebuchten Einzelzimmern wurden sogar noch in ein Doppelzimmer umgebucht.

Te Anau ist ein kleiner Ort am Lake Te Anau. Hier bekommt man erste Eindrücke vom Fjordland Nationalpark, aufgrund des Regens und der dunklen Wolken aber nur sehr schemenhaft:-) Wandern gehen wir hier nicht, was zwar schade ist, da es hier einige tolle Touren gibt, aber viele gehören zu den sogenannten Great Walks, die jetzt in der Hochsaison komplett ausgebucht sind oder Campen ist erst garnicht möglich oder aber die An- und Rückfahrt des Wanderwegs gestaltet sich schwierig und teuer, beispielsweise mit Helikopter oder Wassertaxi. Thomas hatte noch überlegt, den Kepler Track zu laufen, ein 4-5 Tages-Rundweg, der hier in Te Anau startet. Da die Schneefallgrenze (ja, wir haben Sommer!) allerdings auf 900m runtergeht, dazu noch ein heftiger Wind weht und wild Campen am Great Walk eine saftige Strafe nach sich ziehen kann und die Hütten ausgebucht sind, bleibt auch er lieber bei mir im Warmen:-)

Silvester hat es sehr heftig geregnet, daher haben wir es gemütlich angehen lassen. Das Feuerwerk ging nur 4 Minuten, um 5 nach 12 war der Spuk vorbei. Getrunken wird aber genauso viel wie in Deutschland...

Morgen fahren wir zum Milford Sound, eine Bootsfahrt werden wir aber vermutlich nicht machen, da die Preise unverschämt hoch sind. Mal schauen, was der Tag bringt.

Habe ich eigentlich schon erzählt, dass sowohl neuseeländische Kiwis als auch Äpfel in Deutschland wesentlich besser schmecken? Schon komisch, oder? Die Preise sind in beiden Ländern die gleichen. Alles etwas fragwürdig...

Samstag, 29. Dezember 2012

Queenstown - Titisee lässt grüßen

Im Mt. Aspiring Nationalpark haben wir über Weihnachten ein paar ruhige Tage verbracht. Wir hatten dort in einem Waldstück am Matukituki-River unser Zelt aufgeschlagen und uns die Zeit mit ein paar Tagestouren vertrieben. Unseren ursprünglichen Plan, über den Cascade Sattel zu laufen und am Dart-River wieder raus zu laufen, haben wir sein lassen, da auf diesem extrem steilen Anstieg (bis zu 70%) laut DOC Schnee liegen soll - eine richtige Entscheidung, wie sich herausstellte. Man fand am 24.12. dort einen toten Bergsteiger, der den Sattel gelaufen, auf dem rutschigen Schneegras ausgerutscht und 200 Meter in die Tiefe gestürzt ist. Wir haben Tageswanderungen auf den nicht weniger hohen Shotover Sattel (weglose Route mit über 1000 Höhenmetern auf 2 km Weglänge, aber kein Schnee) und in das obere Tal unternommen. Von der Hüttenwärtin der Aspiring Hut haben wir erfahren, dass sich das Wetter zum Wochenende stark verschlechtern sollte. Daher haben wir uns entschieden um einiges früher als geplant das Tal zu verlassen. Gestern sind wir dann raus aus dem Tal und bis nach Queenstown weitergereist. Wir hatten großes Glück noch ein Zimmer in einem Backpacker-Hostel zu bekommen. Die Stadt ist um diese Zeit rappel voll. Queenstown ist ein ganz netter Touristenort am Lake Wakatipu, voll mit Touristen aus aller Herren Länder. Es hebt sich merklich aus den sonst ähnlich wirkenden neuseeländischen Städten ab. Es gibt nette Cafes und Kneipen, viele Läden, eine Uferpromenade und jede Menge Möglichkeiten, Action aller Art zu buchen. Da hier über Silvester wirklich alles ausgebucht ist, werden wir morgen früh weiter nach Süden reisen in die Stadt Te Anau, die am Fjordland Nationalpark gelegen ist. Dort haben wir sage und schreibe noch zwei Einzelzimmer in einem Holidaypark bekommen:). Im Zelt wollten wir nicht schlafen, da Starkregen gemeldet ist.

Sonntag, 23. Dezember 2012

Merry Christmas aus Wanaka

Vorhin haben wir unseren Shuttle in den Mt Aspiring Nationalpark gebucht, morgen gehts los und geplant haben wir mal 10 Tage. Damit verbringen wir Weihnachten und Silvester in der Wildnis, wie angeblich viele Neuseeländer auch. Die Hütten sind laut Aussage der Parkverwaltung recht voll, was das heißt, werden wir sehen. Da wir im Zelt schlafen, stört uns das aber recht wenig. Da wir uns nun wieder eine Weile nicht melden, wünschen wir Euch allen ein schönes und stressfreies Weihnachtsfest und natürlich auch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013. Wir feiern am 31. dann auch unser 1/2jähriges;-) Bis nächstes Jahr! Anne und Thomas

Samstag, 22. Dezember 2012

Fox Glacier

Heute haben wir eine geführte Tagestour am Fox-Glacier unternommen. Normalerweise sind geführte Touren nicht unser Ding, aber hier hat sich die Investition wirklich gelohnt. Da wir keine Gletschererfahrung haben, wäre es alleine sowieso zu riskant. Am Morgen haben wir unsere Steigeisen bekommen. Dann ging es mit einem Bus in die Nähe des Gleschers. Das einmalige an diesem Gletscher ist, das direkt daneben Regenwald wächst. Wir sind zunächst durch den Wald gewandert, bevor es weiter oben am Berg (ca. 500 Höhenmeter) auf den Gletscher ging. Es war für uns eine völlig neue Erfahrung über die gefrorene Gletscherlandschaft zu laufen. Wir hatten grandiose Ein- und Ausblicke in Gletscherspalten, in Löcher, ins Tal und auf die Berge. Wir haben den Tag heute sehr genossen. Vermutlich war das nicht unser letzter Gletscher ;-) Das Wetter heute war übrigens ausgezeichnet. Gestern sind die Gletschertouren ins Wasser gefallen.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Vorweihnachtliche Stimmung in Greymouth

Ich sehe gerade: das ist unser 100. Blogeintrag! Nach fast 6 Monaten macht es uns noch immer Spaß, auf unserem Blog die Reise zu dokumentieren und damit unsere Familien, Freunde, Bekannte und Interessierte auf dem Laufenden zu halten, was nicht zuletzt auch an euch Lesern und Rückmeldungen liegt. Die Chancen stehen also gut, dass wir auch weiterhin fleißig bloggen.

Seit gestern sind wir in Greymouth, der mit 10000 Einwohnern größten Stadt der Westküste der Südinsel. Die Südinsel ist wesentlich weniger bewohnt, wirkt sehr ländlich, Städte gibt es schon mit ein paar hundert Einwohnern und die Highways im Norden und Westen sind sehr kurvenreich. Im Nelson Lakes Nationalpark haben wir uns zu Fuß ca. 35km von der Zivilisation entfernt - es gibt unzählige Gegenden, in denen die Natur sich selbst überlassen ist.

Greymouth dient uns als Zwischenstation zum Auffüllen der Lebensmittelvorräte und Planung der nächsten Reisetage. Auf der Fahrt hierher haben wir bei den Pancake Rocks in Punakaiki einen Sightseeing-Stop auf asiatisch eingelegt: zum Aussichtpunkt hinunterrennen, 5 Fotos schießen und 15 Minuten später wieder im Bus sitzen. Diesen Reisestil haben aber nicht nur Asiaten drauf. Sogar auf Wanderwegen treffen wir immermal wieder auf Leute, die unglaublich schnell und weit wandern und dann abends stolz vergleichen, wer wann wie weit gekommen ist - zuletzt eine Gruppe älterer (70?) Kiwis, von denen 2 so blaß waren, dass es nicht mehr gesund aussah. In Reisebüros in Australien und Neuseeland werden 10-Tage-Europareisen angeboten: Paris, Barcelona, Wien, Frankfurt usw. Das sind natürlich Extreme. Die meisten Reisenden, die wir kennenlernen, bewegen sich im Mittelmaß. Wir reisen dagegen vergleichsweise langsam, was sicherlich auch nicht jedermanns Sache ist. Dadurch sehen wir insgesamt weniger vom Land, vermutlich mehr vom jeweiligen Reiseziel und haben für uns ein Maß gefunden, was uns nicht reisemüde oder "abgefüllt" macht, aber auch nicht langweilt. Glücklicherweise sind wir beide in der Hinsicht ähnlich.

Weihnachten rückt nun immer näher, was nun auch hier spürbar ist: Weihnachtsdekoration, -musik und -bäume, ab und ab ein Santa Claus, der Süßigkeiten verteilt und bald beginnen hier die Sommerferien. Dennoch: Es passt einfach nicht ins Bild. Plätzchen schmecken im Sommer nicht, Stollen reizt einen nicht. Wir werden weiterreisen, keine Weihnachtspause einlegen. Morgen fahren wir zum Fox Glacier.

Montag, 17. Dezember 2012

Nelson Lakes Nationalpark - Zurück in der Zivilisation

Vor acht Tagen sind wir von Nelson in den Nelson Lakes Nationalpark nach St. Arnaud gefahren. Da das Wetter gut war, sind wir noch am selben Tag losgelaufen. Wir wollten von St Arnaud den Travers River entlang bis zu seinem Ursprung laufen. Dann sollte es über den Travers-Sattel zum Sabine River hinab gehen, wir wollten dem Fluss folgen bis er in den Lake Rotoroa fließt. Von dort wollten wir dann weiter bis nach St Arnaud. Nahrung hatten wir für 8 Tage. Wir hatten also genug Zeit für die etwa 75 km lange Strecke. Schon bei dem Anblick des Sees Rotoiti am Startpunkt wussten wir, dass es durch eine traumhaft schöne Landschaft gehen würde und wir hatten uns nicht getäuscht - Neuseeland, wie man es sich vorstellt. Es ging vom auf etwa 800 Meter hoch gelegenen Sankt Arnaud mal auf leichten, mal auf schweren, teils matschigen Tramping-Tracks bis auf 1300 Meter. Auf dem Weg dort hin mussten einige kleinere Gebirgsbäche durchquert werden. Von dort liefen wir auf einer alpinen und steilen Route bis auf den 1787 Meter hoch gelegenen Sattel. Noch vor 10 Tagen hatte es hier geschneit. Dort oben genossen wir die tolle Aussicht. Dann kam der wohl anstrengenste Teil des Tracks - Ein steiler Abstieg um etwa 1100 Höhenmeter teils über Geröll. Die darauf folgenden Tage hatten wir noch etwas Muskelkater. Auf dem Track waren nur wenige Leute unterwegs. Mit dem Wetter hatten wir viel Glück, es hat kaum geregnet. Übernachtet haben wir in unserem Zelt an schönen Stellen am Fluss oder im Wald, wo wir die ganze Nacht sensationelle Frosch und Vogelkonzerte genießen konnten. Seit heute Mittag sind wir wieder zurück in der Zivilisation. Wir haben uns ein Zimmer in einem Backpacker in St Arnaud gegönnt, erst mal geduscht und ordentlich gegessen. Die Südinsel ist bisher ganz nach unserem Geschmack. Morgen geht die Reise weiter...

Sonntag, 9. Dezember 2012

Hamstern in Nelson

Drei Tage sind wir nun in der Stadt Nelson.  Wir haben uns zur Abwechslung ein Zimmer genommen, was zwischendurch ganz guttut. Wir befinden uns aktuell in einem netten Backpacker-Hostel, was im Vergleich zu manch anderen teilweise heruntergekommenen Spelunken ganz nett hergerichtet ist. Der Begriff Backpacker ist schon etwas Spezielles. Sinn dieser Alternativbewegung zum Pauschaltourismus war doch eigentlich mal die Begegnung mit Einheimischen und Gleichgesinnten abseits des Massentourismus verbunden mit einer günstigeren Unterkunft. Was wir immer wieder feststellen: Soziale Kontakte finden heute scheinbar zu sagen wir mal 70% in Facebook statt. Sobald es irgendwo günstiges oder sogar freies Internet gibt, hört man nur noch wenige Leute reden, die meisten hängen vor Laptop, Smartphone und Co. Die Backpackerunterkünfte sind so gut vernetzt und organisiert, dass die Reisenden sich nur noch ins gemachte Nest setzen müssen, von einer organisierten Backpackertour zur nächsten, was natürlich auch ordentlich kostet. Ziele sind natürlich die Haupt-Tourismusattraktionen des Landes. Von Kontakt mit Einheimischen und der Kultur des Landes, abgesehen von inszenierten Vorführungen, ist da wenig zu sehen. Nur selten treffen wir auf Reisende, die wie wir zumindest versuchen, mit minimalem Budget abseits der Touristenattraktionen Land und Leute zu erleben. Meistens begegnet man sich dort, wo nur wenige Reisende Halt machen: auf einer Campsite, die nicht in den Tourenbroschüren angefahren wird, in kleinen Städten zwischen den Hauptattraktionen oder man lernt sich kennen, weil man länger als einen Tag irgendwo bleibt. Und das ganz ohne Facebook. Ja, ich habe mich nach kurzer Zeit wieder abgemeldet. Facebook ist definitiv nicht meine Welt.

Hier in Nelson hieß es wieder: Vorräte auffüllen (sowohl im Rucksack als auch im Bauch), ausruhen, ein bißchen Sightseeing/Bummeln und weiteren Reiseverlauf planen. Morgen reisen wir weiter zum Nelson Lakes Nationalpark, wo wir je nach Wetter und Lust entweder einen Mehrtagestreck laufen oder Tagestouren machen.
Essen haben wir wieder für 7-8 Tage dabei. Hauptsächlich schauen wir beim Einkauf auf folgende Faktoren: viele Kalorien, wenig Gewicht und so gesund wie möglich. Da Letzteres schwierig ist, haben wir uns Vitamin- und Mineralstofftabletten besorgt. Normalerweise nicht unser Ding, aber es hilft. Morgens gibts Müsli, mittags Müsliriegel, Nüsse, Trockenfrüchte und/oder Wurst, abends Nudeln. Und Butter. Ab und an Kaffee, Kakao oder Saft. Und natürlich viel Wasser. Obwohl wir keinen Hunger leiden, muss der Gürtel immer wieder enger geschnallt werden, so dass wir zwischendurch ordentlich reinhauen und natürlich auch darauf schauen, möglichst viele Vitamine etc. zu uns zu nehmen. Dann gibt es Eier, Tomaten, Käse, Wurst, Obst und natürlich viel Schnupp (das war jetzt mal osthessisch). Wieso nehmen Männer eigentlich immer schneller und mehr ab als Frauen und haben dann Probleme, wieder was auf die Rippen zu bekommen? Uuuungerecht!!!!!

Aktuell hält sich das Wetter ganz gut, im Vergleich zu den letzten Wochen ist es sogar richtig schön. Unser Verständnis von Sommer ist ein anderes, aber wir möchten ja hier nicht ständig über das Wetter motzen;-)

Nun sind wir schon mehr als 4 Wochen in Neuseeland. Nach unserer höllischen Gewitterwanderung im Coromandel gab es inzwischen einen Vulkanausbruch, einen Tornado mit Toten in Auckland und gestern ein Erdbeben auf der Nordinsel. Was ist denn da los?? Manche spekulieren hier, dass die Mayas recht haben und am 21.12. die Welt untergeht.

Freitag, 7. Dezember 2012

Unterwegs in den Marlborough Sounds

Die letzte Woche haben wir mit Trekking am Queen-Charlotte Sound verbracht. Nach der Anreise auf die Südinsel mit der Fähre von Wellington nach Picton ließen wir uns noch am gleichen Tag per Boot fast bis ans Ende des Queen-Charlotte Sounds fahren. Wir hatten für sieben Tage Nahrung dabei. Ziel war es, auf dem Queen-Charlotte-Track in die Nachbarortschaft von Picton mit dem Namen Havelock zu laufen.
Nachdem wir auf der Nordinsel mit dem Wetter oft Pech hatten, erwartete uns in dieser Region strahlender Sonnenschein und entsprechend waren die Temperaturen. Auch unsere hohen Erwartungen an die Landschaft wurden nicht enttäuscht. Die neuseeländischen Sounds sind eine Art verwinkelte Fjordlandschaft.
Drei Tage waren wir bei gutem Wetter unterwegs. Auf den Backcountry Campsites waren wir meistens die Einzigen. Der Queen-Charlotte-Track ist ein relativ einfacher Weg, kein Vergleich zu den Tramping Tracks in der Coromandel Region.
Am vierten Tag kam der Regen gepaart mit Windböen von bis zu 120 km/h. Obwohl unser Zelt gut geschützt stand bekamen wir diese zu spüren. Weil wir nicht im Regen laufen wollten, blieben wir zwei Nächte auf einem Campsite. Der Wetterbericht sagte auch für die nächsten Tage Regen vorraus. Wir beschlossen kurzerhand uns von einem Watertaxi bei der nächsten Gelegenheit abholen zu lassen.
Glücklicherweise hatten wir an wenigen Stellen Mobilfunk. Gestern ließen wir uns also per Boot nach Havelock fahren, von wo aus wir heute nach Nelson weiterreisten.
Alles in Allem war es ein guter Start auf der landschaftlich wesentlich schöneren Südinsel - das wussten wir eingentlich vorher:).
Von den Höhen der Sounds aus konnten wir schon einen Blick auf die Südalpen werfen.
Die kleine Stadt Havelock (etwa 400 Einwohner) hat übrigens zwei berühmte Wissenschaftler hervorgebracht - nämlich  Rutherford und Pickering (siehe Wikipedia). Außerdem ist es bekannt wir seine guten Muscheln.
Heute sind wir in der netten Stadt Nelson, von wo aus wir das nächste Ziel, Nelson-Lakes-Nationalpark, anpeilen.

Freitag, 30. November 2012

Städtetour im Südwesten der Nordinsel

2 Tage Wanganui, 3 Tage New Plymouth und 1 Tag Wellington liegen nun hinter uns. Eine Städtetour. Geplant war ja eigentlich eine Trekkingtour im Egmont Nationalpark, aber das Wetter meinte es mal wieder nicht gut mit uns... Kurzentschlossen haben wir nun Bus und Fähre zur Südinsel gebucht und sind nun auf der Fähre von Wellington nach Picton. Dort werden wir noch heute versuchen, in die Marlborough Sounds zu kommen, geplant ist nun der Queen Charlotte Track. Auch hier soll es wieder (wie soll es anders sein) regnen, aber der Weg ist nicht in den Bergen, so dass das Wetter hoffentlich nicht so extrem wird, wie an unseren letzten Zielen. Ja, aktuell sind wir etwas genervt: entweder das Wetter ist miserabel oder die Tracks sind gesperrt oder sie sind so abgelegen, dass man nur mit viel Aufwand und vor allem Geld hinkommt. Und die Nordinsel hat uns nicht wirklich umgehaun. Da hatten wir wohl zu hohe Erwartungen. Die Landschaft ist oft vergleichbar mit Schwarzwald oder Allgäu (mit weniger Bäumen), das meiste Land ist abgestecktes Farmland (Wo sind die vielen Schafe??? Wir haben bisher mindestens genauso viele Rinder gesehen). Trotzdem: Alles in allem waren die letzten 3 Wochen eine schöne Zeit mit netten Bekanntschaften und abenteuerlichen Erfahrungen. Die Neuseeländer sind ein wirklich nettes Volk, sehr relaxed und offen. Wenn jetzt noch die Landschaft spektakulärer wir (und das soll sie!) und wir mehr wandern können, dann sind wir auch wieder zufriedener. Wir arbeiten dran!:-)

Die meisten Städte, in denen wir in den letzten Wochen waren sind alle sehr ähnlich aufgebaut. Die Innenstädte bestehen aus vielen kleinen Läden, netten Kneipen/Cafes und Takeaways im Stil einer bunten Westernstadt. Wellington ist anders, in einer Bucht auf vielen Hügeln und in der Stadt hat man mehr das Gefühl, in einer Metropole zu sein. Alle anderen Städte hatten eher Kleinstadt-Flair. Kennst du eine, kennst du alle. Da sind wir in Europa doch anderes gewohnt.

Nachdem ich nun fast eine Woche zu früh Advent feiern wollte, kann ich nun morgen endlich meine Kerzen auspacken. Die Neuseeländer kennen den Advent nicht, geschweige denn Adventskränze, Plätzchen und was sonst noch dazugehört. Wenn es hier warm ist, komm ich ein Jahr auch mal ohne klar, wenn es kalt und regnerisch ist, dann kommt doch etwas Sehnsucht auf...

Sonntag, 25. November 2012

Weiterreise nach Wanganui

Gestern haben wir Whakapapa hinter uns gelassen. Heute mittag sind wir in der Ortschaft Nationalpark angekommen und haben uns an der Tankstelle erst mal ein Eis gegönnt. Den Weg hierher haben wir wieder zu Fuss zurückgelegt und uns so insgesamt 80 Dollar für Hin- und Rücktransport gespart.
Heute geht es per Bus weiter in die Ortschaft Wanganui, wo wir unsere Vorräte auffüllen und den weiteren Verlauf planen. Vor allem unseren Kalorienbedarf müssen wir decken.
Man verliert doch einiges an Gewicht.
In den nächsten Tagen sind Eier, Bacon, Käse, Butter, Obst, Gemüse und Zucker angesagt:-)

Ist heute der 1. Advent? Laut unserer Rechnung müsste es sein, aber nichts sieht danach aus. Anne will Kerzen besorgen, um wenigstens ein bißchen Advent zu haben.

Anmerkung von Anne: Das nächste Mal schau ich besser in den Kalender, wenn ich Advent feiern will. Danke für den Hinweis, Anita. 

Freitag, 23. November 2012

Neuseeland - Land der Extreme?

Wir haben ein bißchen die Nachrichten verfolgt. Demnach stand der Wind für uns nach dem Ausbruch recht günstig. In Taupo gab es leichten Ascheregen und aufgrund der Schwefeldämpfe sollte man Fenster geschlossen halten. Hier war außer der dunklen Wolken nichts zu sehen. Allerdings sind wir nachts immer wieder von Schwefelgeruch geweckt worden. Irgendwie beunruhigend, aber wir wussten ja, dass im Falle eines erneuten Ausbruchs Alarm losgeht. Am nächsten Tag fragten wir mal nach, ob denn die Schwefeldämpfe mit den Ausbruch zusammenhingen oder ob der nähergelegene Vulkan Ruapehu nun auch noch anfängt. Die Antwort war folgende: 'Ich denke schon, dass das vom Ausbruch gestern kommt. Aber genau weiß das auch niemand.' Ein Fernsehteam hat ein paar Minuten vor dem Ausbruch in der Nähe des Kraters ein Interview mit einem Ranger geführt, der 3 Minuten vor dem Ausbruch verkündet hat, dass vom Tongariro derzeit keine Gefahr ausgeht, kein Ausbruch bevorsteht. Sehr glaubwürdig... Naja, ein größerer Ausbruch wird schon nicht kommen. Morgen werden wir den Nationalpark vermutlich verlassen: Die gesamten Wanderwege um den Tongariro sind bis auf weiteres gesperrt. Unsere geplanten Wanderungen werden damit nichts. Eine kleine Pause tut uns aber auch mal gut. Gestern waren wir, wie ganz viele andere Menschen, bei den Tama Lakes, eine Halbtageswanderung zu Kraterseen und durch vulkanische Landschaft.

Gestern Abend gabs einen Wolkenbruch, leider haben ein paar Nähte unseres (wie ich finde: teuren) Vaude-Zeltes den Geist aufgegeben. Zum Glück nur im Vorzelt, dennoch war einiges nass. Wir dichten nun mit Silikon ab und hoffen, dass es hält. Wir müssen leider immer wieder feststellen, dass selbst gute Outdoorprodukte nicht für den täglichen Gebrauch geeignet sind. Mein Schlafsack ist schon völlig durchgelegen und hält schon lange nicht mehr die Temperaturen ab, die er verspricht. Kleidung und Schuhe hingegen halten ungewöhnlich gut und eins müssen wir an der Stelle mal lobend erwähnen: die besten und langlebigsten Produkte stammen von der schweizer Firma Exped.

Mittwoch, 21. November 2012

Aktuelle Meldung - Vulkanausbruch im Tongariro Nationalpark

Eigentlich wollte ich kurz etwas von den letzten Tagen erzählen. Aber hier eine spannendere Meldung. Heute Nachmittag um etwa halb zwei ist der Tongariro ausgebrochen.
Während der Eruption hatte ich gerade eine kurze Wanderung unternommen. Anne befand sich am Campsite und wollte sich noch etwas von den Strapazen des Vortages erholen.
Der Tongariro befand sich in meiner Blickrichtung. Den Ausbruch selbst hatte ich nicht mitbekommen. Ich hatte mich nur über die aufziehenden grauen Wolken gewundert, da für heute kein Regen gemeldet worden war.
Anders als im August wurden dieses Mal keine Felsen mit hochgeschleudert.
Beim Ausbruch wurde wohl niemand verletzt. 50 Menschen wurden evakuiert.
Wir wollten den Tongariro am Samstag eigentlich besteigen. Bis auf Weiteres bleibt der Track erst einmal gesperrt.
Die Alarmstufe für den Tongariro wurde von 1 auf 2 erhöht. Die höchste Stufe ist 5.
Erst am letzten Wochenende wurde der Mt. Ruapehu, an dessen Fuss wir campieren, auf 1 hochgestuft, da die Temperatur im Kratersee gestiegen ist.

Sonntag, 18. November 2012

Vulkanausbruch im Tongariro Nationalpark

Vorgestern machten wir uns auf den Weg zurück nach Thames. Es regnete den ganzen Tag. Glücklicherweise konnten wir 15km trampen und so standen wir früher als erwartet vorm Supermarkt. Auf der Einkaufsliste stand: Brotzeit. Oft haben wir uns in den letzten Tagen vorgestellt, wie schön es doch wäre, auf den Hütten nen ordentlichen Vesperteller und ein Radler zu bekommen.

Zwei Nächte haben wir nun noch in Thames verbracht, den Kalorienspeicher aufgefüllt und für die nächste Tour eingekauft. Jetzt sitzen wir im Bus zum Tongariro Nationalpark, wo wir heute nachmittag irgendwann ankommen. Laut Wettervorhersage ist die Tageshöchsttemperatur dort 7°C und nachts gehts unter 0°C. Wir schauen, was wir aushalten. Ab und an kommt der Gedanke an die 30°C in Fiji, die gerade mal 1,5 Wochen zurückliegen... Aber was solls, es wird schon auch irgendwann mal Sommer in Neuseeland.
Aktuell brodelt es im Tongariro Nationalpark. Der Mt Tongariro ist im August ausgebrochen, die Nachrichten melden einen baldigen Ausbruch des Mt Ruapehu. Wann weiß niemand, die Alarmstufe ist noch niedrig. Zum Krater darf man natürlich nicht mehr hoch, der Rest ist aber relativ ungefährlich. Und falls er ausbricht, muss das nichts Großes sein. So etwas mitzuerleben ist ja auch mal was.

Wir wissen nicht, ob wir dort Netz haben, es kann also sein, dass der nächste Blog und die hoffentlich spektakulären Bilder auf sich warten lassen. Bis bald:-)

Samstag, 17. November 2012

Trekkingtour im Coromandel Forest Park

Das Wetter meinte es halbwegs gut mit uns. Wir konnten die Tour wie geplant fortsetzen. Es regnet immer wieder, aber die Temperatur steigt. Der Abstieg war nochmals hart, wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Wege hier so heftig sind. Wurzeln ohne Ende, Schlammlöcher, steile Auf- und Abstiege, Bäume auf dem Weg und durch die Nässe permanente Rutschgefahr. Heute hingegen war der Weg fast schon gemütlich. Zwar auch wieder steil, aber kaum Matsch, keine Wurzeln, kein Klettern. Für die gleiche Wegstrecke brauchten wir heute halb so lang. Das ist der Unterschied zwischen Tramping- und Walkingtrack. Wenn wir da an die Wanderwegkategorien in Australien denken - die schwierigste Kategorie dort ist vergleichbar mit der einfachsten hier.

Landschaftlich ist es hier im Forest Park vergleichbar mit Wäldern in Europa, nur die Vegetation ist eine andere. Die Vögel zwitschern im Wald wie in Deutschland. Daher ist Neuseeland noch nicht in unseren Köpfen angekommen. Immer wieder fühlen wir uns "wie daheim" oder "wie in Schweden". Heute sind wir fast nur Deutschen begegnet. Mit Neuseeländern hatten wir bisher nur wenig und oberflächlich Kontakt. Aber das kommt auch noch. Gestern meinte ein Neuseeländer zu uns, sein Bruder habe ne Weile in Deutschland gelebt, im Schwarzwald. Auf die Frage, wo genau, meinte er: "In Frankfurt. Das ist doch im Schwarzwald, oder?!" Wir haben ihn dann kurz aufgeklärt, worauf er nur sagte:"Anyway, it's a good story, isn't it?" :-)

Wir haben hier wenig Mobilfunknetzabdeckung und müssen, da wir nun endlich mal richtig im Busch unterwegs sind, Strom sparen. D.h. weniger Blogeinträge, seltener Fotos.

Seit 4,5 Monaten sind wir nun unterwegs, bereisen nun das 7. Land. In jedem Land wurde Englisch gesprochen, als Mutter- oder Amtssprache. Man sagt zwar immer, Englisch ist eine Weltsprache, aber so bewusst war uns das noch nicht. Jedes Land hatte Linksverkehr (und wir sind immernoch unsicher, auf welche Seite wir beim Überqueren der Straße schauen sollen) und sowohl Australien als auch Fiji und Neuseeland haben die Queen (Elisabeth) auf JEDEM ihrer Dollarscheine. Ach: Momentan ist Prinz Philipp mit seiner Camilla in Auckland und da wird ein riesen Hype veranstaltet.