Dienstag, 21. Januar 2014

Lauca Nationalpark und leichte Symptome der Höhenkrankheit

Drei Tage sind halten wir uns nun in der dünnen Luft hier oben auf. Der Körper muss sich umstellen. Einfach erklärt, kompensiert zunächst die Niere das Sauerstoffdefizit und innerhalb von 2 Wochen bilden sich neue rote Blutkörperchen, die dafür sorgen, dass mehr Sauerstoff ins Blut geht. Bis dahin schnauft man bei jeder Anstrengung, als würde man gerade Marathon laufen. Zumindest, sobald es bergauf geht. Manche vertragen die Höhe gut, manche garnicht. Ich liege derzeit irgendwo zwischen gut und mittel. Die erste Nacht war schlimm, ich bin kurz nach dem Einschlafen immer wieder aufgewacht, um Luft zu holen. So ging das mehr oder weniger die ganze Nacht. Am nächsten Tag fühlte ich mich, als hätte jemand den Stecker gezogen. Ich hatte immer weniger Energie und schleppte mich teilweise ganz schön rum. Mein Kreislauf war am Boden, der Kopf dröhnte. Dafür war die Nacht erholsam und am nächsten Tag war ich richtig fit. Bis heute nacht dann.. Seit 3 Uhr ist an Schlaf nicht mehr zu denken und ich freue mich nun auf unsere Abfahrt zurück zur Küste.
Die drei Tage hier oben haben wir die Gegend ausgiebig erkundet. Den Nationalpark Lauca kann man größtenteils mit dem Auto erkunden, auf Asphalt, Schotter- und Erdpisten kommt man recht weit und zu Fuß kann man tolle Ecken entdecken. Die Landschaft ist grandios, Altiplano wie man es von Fotos kennt: Weite Ebenen, Wüste mit Gräsern, Hochmoor in Flusstälern, schneebedeckte Vulkane, Seen, heiße Quellen und außergewöhnliche Tiere (Vicuñas, Alpakas, Vizcachas, Flamingos, Vögel aller Art:-), Guanacos). Dass man so hoch ist, merkt man jedoch nur an der Luft. Die Landschaft ist so weitläufig und ein 6350m hoher Vulkan sieht von 4500m nicht so hoch aus wie er eigentlich ist. Der See Chungara ist auf 4570m, man sagt es sei der höchste See der Welt. Wir dachten immer, der Titicacasee sei der höchste - mit ca. 3800m ist er der höchste navigierbare See der Welt. Es gibt aber sicher noch viele andere "höchste" Seen der Welt;-)
Den Salar de Surire haben wir wegen des langen und derzeit aufgrund des Regens der vergangenen Tage teilweise schlechten Anfahrtsweges dann doch nicht in Angriff genommen, wir wollten einfach nicht den ganzen Tag im Auto verbringen. Zelten war eigentlich geplant, aber mit meinen Kreislaufproblemen bei Temperaturen um die 0C° und Regen - da wollte ich doch lieber in einem warmen Bett schlafen.
Unsere Highlights waren neben der Landschaft die vielen Alpakas, die hier oben wohnen:-)