Sonntag, 17. März 2013

Phu Kradung Nationalpark

Gestern kamen wir völlig verschwitzt wieder in Loei an. Der Abstieg war nichts gegen den Aufstieg, aber die stehende Hitze machte mich zumindest völlig fertig. Wir bekamen sogar ein paar Werthers Echte geschenkt und ein Mönch drückte uns einige Stücke Wassermelone in die Hand. Irgendwie scheinen wir Mitleid erregt zu haben;-) Als ich meine rote Birne im Spiegel sah, wunderte mich nichts mehr...
Die Tage im Nationalpark bleiben uns sicher als ein Highlight in Erinnerung. Der Park, wie schon der letzte, wirkt wie eine Insel der Ruhe (auch wenn es nicht immer ruhig war) und Natur im sonst so geschäftigen Thailand. Die Tierbegegnungen sind faszinierend. Die Vogelspinne in ihrem Erdloch, Gibbons beim Turnen, ein segelndes Eichhörnchen, Insekten, die so laut sind, dass man sich nicht mehr unterhalten kann, nahes Elefantentrompeten, Hirsche am Campingplatz. Manchmal fühlten wir uns durch die trockene, sandige Landschaft zurückversetzt nach Afrika, dann war man plötzlich mitten im saftgrünen Urwald voller Lianen. Unglaublich.
Der Nationalpark wird als der romantischste Ort Thailands beschrieben, wird derzeit aber eher von Gruppen Jugendlicher besucht, meist gleichgeschlechtlich. Oft sind zwei Jungs miteinander unterwegs, was auf uns Europäer doch recht ungewöhnlich wirkt. Überhaupt ist es ungewohnt, Asiaten beim Wandern zu sehen:-) Aber wir waren natürlich auch eine kleine Kuriosität dort oben und wurden mehr als einmal fotografiert. Wir waren vermutlich auch die Einzigen, die ihr gesamtes Gepäck inklusive Essen dort hochgetragen haben. Es gibt ja Träger, oben wurden Zelte und Zubehör vermietet und Restaurants gab es ebenfalls. Dafür haben wir ne Menge Kohle gespart und das Glücksgefühl beim Ankommen war vielleicht ein bißchen größer;-)
Sämtliches Gepäck, aber auch die Lebensmittel für Restaurants und Shops (inkl. rohem Fleisch) wurden von Trägern mittels einer Bambusstange auf den Schultern nach oben getragen. Wir vermuten um die 50kg pro Träger. Das ist wirklich ein Höllenjob. Zumal es auch Hubschrauber gab, die ab und an etwas hochbrachten. Samstag wurde von 4 Trägern eine Frau auf einer Bahre hochgetragen. Man kann sich vorstellen, dass wir für kurze Zeit den Mund nicht mehr zubrachten...
Das Naturerleben steht in den Nationalparks nicht unbedingt an erster Stelle. Abends springen am Campingplatz in jeder Ecke Generatoren an, die für Festbeleuchtung sorgen und in allen Restaurants die Fernseher laufen lassen. Dazu kommen wie auch in Städten üblich morgens und abends Lautsprecherdurchsagen inklusive der Nationalhymne und bei einem Besucherstop bei 5000 kann man sich vorstellen, was in der Hochsaison hier oben los ist. Freitagabend lief laute Musik und Gruppen feierten bis tief in den Abend. Wir zelteten ein wenig abseits, daher wars für uns kein Problem. Dennoch waren wir jederzeit bereit abzureisen, sollten die beschriebenen Horden an Besuchern auftauchen - was zum Glück nicht eintraf.
Heute erholen wir uns etwas und morgen reisen wir in Richtung der Affenstadt Lopburi.