Freitag, 22. Februar 2013

Laos - die Reise geht zu Ende

Drei Nächte waren wir in Oudomxai, einem chinesisch geprägten Städtchen. Hier haben wir uns noch etwas erholt und das laotische Essen genossen. Gestern sind wir mit einem alten und vollen Bus in sieben Stunden an die laotisch/thailändische Grenze gefahren. Der Grenzort in Laos heißt Houaxay. Ausstempeln, Boot über Mekong, Einstempeln in Thailand, unkompliziert, dauerte knappe 30 Minuten.
Es hat uns viel Spass gemacht in Laos unterwegs zu sein. Momentan gibt es hier noch wirklich schöne, ursprüngliche und abgelegene Gebiete. Highlights waren die Bootsfahrt auf dem Nam Ou und unsere Höhlenerkundungen. Es war für uns sehr spannend in Laos zu reisen. Auf der indochinesischen Halbinsel ist Laos neben Myanmar vermutlich das ursprünglichste Reiseland. Will man Laos noch in dieser Rolle erleben, sollte man das Land innerhalb der nächsten fünf Jahre bereisen.
Ein gravierendes Problem in Laos ist das praktisch nicht vorhandene Umweltbewußtsein der Bevölkerung und Regierung. Hier wird kräftig (brand-)gerodet. Schon jetzt gibt es kaum noch Primärwald. Der Sekundärwald wirkt vielerorts sehr ausgedünnt und wird mehr und mehr in Plantagen verwandelt - sowohl große kommerzielle als auch Dorfplantagen. Es herrscht eine gespenstische Tierarmut, wie wir sie noch nie erlebt haben - z. B. kaum Vögel. Nur der Mensch zählt hier. Vermüllung ist ein weiteres Problem. Müll wird überall einfach hingeworfen, auf die Straße, ins Wasser, in den Wald. Zu guter letzt scheint es hier v.a. der Regierung an Feingefühl für den Tourismus zu fehlen, von einem sanften Ökotourismus ganz zu schweigen. Der Trumpf von Laos gegenüber den äußerst beliebten Nachbarländern ist die Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit. Vorallem deswegen kommen die Touristen ins Land. Beispiel ist der Fluss Nam Ou, bekannt durch eine abenteuerliche Flussfahrt. Aber: An den Uferhängen wird kräftig gerodet, ein Staudamm wird gebaut und an unpassenden Stellen werden Straßen gebaut. Da fallen die Flaschen im Fluss gar nicht mehr auf. Das schöne Gebiet um Phongsaly wird den chinesischen Planierungsfirmen zum Opfer fallen.
Das alles wird sich sicherlich nicht positiv auf den Tourismus auswirken und früher oder später wird er als Einnahmequelle wegfallen. Alles weitere kann man sich ausmalen.
Wir sind jedenfalls froh, jetzt noch hier gewesen sein, in einem schönen, interessanten Land voller freundlicher Menschen.