Sonntag, 9. Dezember 2012

Hamstern in Nelson

Drei Tage sind wir nun in der Stadt Nelson.  Wir haben uns zur Abwechslung ein Zimmer genommen, was zwischendurch ganz guttut. Wir befinden uns aktuell in einem netten Backpacker-Hostel, was im Vergleich zu manch anderen teilweise heruntergekommenen Spelunken ganz nett hergerichtet ist. Der Begriff Backpacker ist schon etwas Spezielles. Sinn dieser Alternativbewegung zum Pauschaltourismus war doch eigentlich mal die Begegnung mit Einheimischen und Gleichgesinnten abseits des Massentourismus verbunden mit einer günstigeren Unterkunft. Was wir immer wieder feststellen: Soziale Kontakte finden heute scheinbar zu sagen wir mal 70% in Facebook statt. Sobald es irgendwo günstiges oder sogar freies Internet gibt, hört man nur noch wenige Leute reden, die meisten hängen vor Laptop, Smartphone und Co. Die Backpackerunterkünfte sind so gut vernetzt und organisiert, dass die Reisenden sich nur noch ins gemachte Nest setzen müssen, von einer organisierten Backpackertour zur nächsten, was natürlich auch ordentlich kostet. Ziele sind natürlich die Haupt-Tourismusattraktionen des Landes. Von Kontakt mit Einheimischen und der Kultur des Landes, abgesehen von inszenierten Vorführungen, ist da wenig zu sehen. Nur selten treffen wir auf Reisende, die wie wir zumindest versuchen, mit minimalem Budget abseits der Touristenattraktionen Land und Leute zu erleben. Meistens begegnet man sich dort, wo nur wenige Reisende Halt machen: auf einer Campsite, die nicht in den Tourenbroschüren angefahren wird, in kleinen Städten zwischen den Hauptattraktionen oder man lernt sich kennen, weil man länger als einen Tag irgendwo bleibt. Und das ganz ohne Facebook. Ja, ich habe mich nach kurzer Zeit wieder abgemeldet. Facebook ist definitiv nicht meine Welt.

Hier in Nelson hieß es wieder: Vorräte auffüllen (sowohl im Rucksack als auch im Bauch), ausruhen, ein bißchen Sightseeing/Bummeln und weiteren Reiseverlauf planen. Morgen reisen wir weiter zum Nelson Lakes Nationalpark, wo wir je nach Wetter und Lust entweder einen Mehrtagestreck laufen oder Tagestouren machen.
Essen haben wir wieder für 7-8 Tage dabei. Hauptsächlich schauen wir beim Einkauf auf folgende Faktoren: viele Kalorien, wenig Gewicht und so gesund wie möglich. Da Letzteres schwierig ist, haben wir uns Vitamin- und Mineralstofftabletten besorgt. Normalerweise nicht unser Ding, aber es hilft. Morgens gibts Müsli, mittags Müsliriegel, Nüsse, Trockenfrüchte und/oder Wurst, abends Nudeln. Und Butter. Ab und an Kaffee, Kakao oder Saft. Und natürlich viel Wasser. Obwohl wir keinen Hunger leiden, muss der Gürtel immer wieder enger geschnallt werden, so dass wir zwischendurch ordentlich reinhauen und natürlich auch darauf schauen, möglichst viele Vitamine etc. zu uns zu nehmen. Dann gibt es Eier, Tomaten, Käse, Wurst, Obst und natürlich viel Schnupp (das war jetzt mal osthessisch). Wieso nehmen Männer eigentlich immer schneller und mehr ab als Frauen und haben dann Probleme, wieder was auf die Rippen zu bekommen? Uuuungerecht!!!!!

Aktuell hält sich das Wetter ganz gut, im Vergleich zu den letzten Wochen ist es sogar richtig schön. Unser Verständnis von Sommer ist ein anderes, aber wir möchten ja hier nicht ständig über das Wetter motzen;-)

Nun sind wir schon mehr als 4 Wochen in Neuseeland. Nach unserer höllischen Gewitterwanderung im Coromandel gab es inzwischen einen Vulkanausbruch, einen Tornado mit Toten in Auckland und gestern ein Erdbeben auf der Nordinsel. Was ist denn da los?? Manche spekulieren hier, dass die Mayas recht haben und am 21.12. die Welt untergeht.