Dienstag, 13. November 2012

Dem Gewitter ausgeliefert.

Am Montag Nachmittag sind wir in Thames auf der Coromandel Halbinsel angekommen. Da es schon vier Uhr war, als wir mit ein paar Erledigungen fertig waren, haben wir noch eine Nacht auf einem Campsite in Thames verbracht.
Nachts hatte es stark geregnet, aber der nächste morgen schien vielversprechend. Um 10 Uhr morgens ging es dann endlich los auf unsere erste Etappe Richtung Crosbys Hut. Der Weg begann mit einem mühseeligen Anstieg von 0 auf knapp 600 Meter Höhe, mit 20 Kilo auf dem Rücken schon anstrengend. Wir hatten noch überlegt auf etwa halber Strecke zur Hütte unser Lager aufzubauen, um zu übernachten. Aber hatten dann entschlossen, dass wir bis zur Hütte, bei der auch ein Backcountry Campsite ist, durchzulaufen. Das Wetter machte einen guten Eindruck. Aber das sollte sich schlagartig ändern. Und plötzlich von einer Minute auf die andere waren wir mitten in einem Gewitter. Man sah die Blitze und im selben Moment kam der Donner. In der Nähe von niedrigen Bäumen gingen wir in die Hocke,  so wie man es mal gelernt hat, und warteten. Dann kam der Hagel. Innerhalb kurzer Zeit war der Weg mit Hagelkörner überzogen. In der Nähe eines Baumes versuchten wir unsere Köpfe zu schützen. Wir befürchteten, dass die Hagelkörner noch größer werden. Aber es blieb bei ca. 1 cm. Alles wurde weiß. Am vergangenen Abend hatten wir noch im Spaß gesagt: "Pass auf, es schneit auch noch." Als der Hagel aufhörte beschlossen wir im schwächer werdenden Gewitter weiterzulaufen. Der Weg verwandelte sich mit der Zeit in ein Schlammbad und später einen Bachlauf. Nach einigen zermürbenden Anstiegen erreichten wir schließlich im dunkeln erschöpft die Hütte. Kurzerhand entschlossen wir uns nicht zu campen, sondern in der gemütlichen Hütte zu übernachten, in der wir alleine waren. So kriegen wir vielleicht auch unsere Ausrüstung trocken. Wir machten noch den Kamin an und bereiteten ein Abendessen zu. Dank unserer guten Ausrüstung sind wir glimpflich davongekommen. Die Hagelkörner lagen nachts immernoch.
Wir bleiben jetzt noch eine Nacht hier in der Hütte und dann versuchen wir weiterzulaufen. Die Aussicht hier ist gigantisch: Auf zwei Seiten Meer, mitten in den Bergen. Drückt uns die Daumen, dass wir so etwas vorerst nicht nochmal mitmachen müssen.