Freitag, 11. April 2014

Weltreise-Unlimited Zwischenbilanz 4

Reiseablauf:

Die Räder noch immer im Gepäck sind wir am 2.1.2014 nach Lima in Peru geflogen. Peru war zum Radfahren wenig einladend, so dass wir uns per Bus Richtung Süden durchgeschlagen haben. Da wir von Peru wenig begeistert waren, ging es dann schon nach 12 Tagen mit dem Bus zur chilenischen Grenze. Die Grenze haben wir mit dem Fahrrad in einer Etappe von Tacna nach Arica überquert. Von Arica aus besuchten wir den Lauca Nationalpark im Andenhochland auf etwa 4500 Meter mit einem Mietwagen. Unsere Räder haben wir per Fracht nach Temuco im chilenischen Seenland geschickt, wo wir das Reisen noch einmal per Rad probieren wollten. Wir sind dann per Bus über Santiago bis Temuco nachgereist. Knapp zwei Wochen lang sind wir dort mit den Rädern eine Runde gefahren. Der Funke konnte jedoch nicht mehr überspringen, so dass wir die Räder anschließend verkauften. Nach etwa fünf Wochen in Chile, flogen wir nach Costa Rica, das wir aus einem Urlaub kannten. Wir konzentrierten uns auf die Osa Halbinsel an der südlichen Pazifikküste und auf die Karibikküste. Nach Panama haben wir einen fünftägigen Abstecher gemacht, um dort das Inselarchipel Bocas del Toro zu besuchen.
Am 31.3.2014 beendeten wir unsere 21monatige Weltreise in Costa Rica und flogen zurück nach Deutschland.


Übernachtung pro Tag pro Person:

Peru: 15,1 Euro
Chile: 17,1 Euro
Costa Rica: 26,4 Euro
Panama : 25,6 Euro

Essen pro Tag pro Person:

Peru : 4,3 Euro
Chile: 5,8 Euro
Costa Rica: 5,8 Euro
Panama: 5,5 Euro  

Transport pro Tag pro Person:

Peru: 5,6 Euro
Chile: 10,6 Euro
Costa Rica: 8,3 Euro
Panama: 6,5 Euro

In Peru und Chile haben wir in meistens in einfacheren Hotels übernachtet. In Costa Rica und Panama haben wir nicht mehr so sehr aufs Geld geachtet und uns neben günstigen Unterkünften gelegentlich teure Lodges oder Bungalows und Hotels im mittleren Preissektor gegönnt. Vier Mal haben wir in Costa Rica gezeltet.
Unser Essen haben wir in hauptsächlich im Supermarkt gekauft. In Costa Rica haben wir gelegentlich auch in Cocinas Economicas gegessen.
Transportmittel war in Peru fast außschließlich Bus, in Chile Bus, Rad und 4 Tage Allrad Mietwagen. In Costa Rica und Panama Bus und Boot und Taxi.

Gesundheit:

Keine nennenswerten Vorkommnisse.

Ausrüstung:

In Peru und Chile hatten wir die Räder noch dabei und sie dann in Chile verkauft. In Chile haben wir uns unsere Trekking Sachen  aus Deuschland schicken lassen. Einen Teil der Radausrüstung haben wir nach Deutschland geschickt.
In Chile ist die Benzinpumpe unseres Kochers abgebrochen, so dass wir in Costa Rica auf Gas umgestiegen sind.

Unsere bisherigen Lieblingsreiseziele:

Meine: Costa Rica gesellt sich auf die Topplätze neben Botswana und Mexico.
Annes: Südsee; Mexiko, Costa Rica    

Sichtbare Umweltprobleme unserer Reiseziele:

In Peru waren wir 12 Tage in trockenen Wüstengebieten entlang der Küste unterwegs, so dass ich als für uns sichtbare Umweltprobleme nur Vermüllung des Meers und der Umgebung besiedelter Gebiete nennen kann. Die Abholzung des Regenwaldes auf der anderen Seite der Anden oder die Abholzung von Wäldern Im Hochland, die oft dramatische Erdrutsche zur Folge haben ist sicher vielen ein Begriff.
In Chile gibt es in fruchtbaren Gebieten exzessive Landwirtschaft und Agrarwirtschaft mit Monokulturen, die in dem Ausmaß selbst in Deutschland nicht zu finden sind.
In Costa Rica ist die Besiedlung von Regenwaldgebieten und die damit verbundende Abholzung ein Problem. Obstplantagen, allen voran Bananenplantagen sind im Süden oft zu sehen. Oft liegt eine übermäßige Belastung von Schutzgebieten durch Tourismus aufgrund schlechter Konzepte vor. Illegales Jagen und illegale Wildtierhaltung ist immer noch ein Problem.
In Panama ist uns die Vermüllung negativ aufgefallen.



Menschen und Kulturen:

Peruaner erlebten wir überwiegend als zickige, desinteressierte Menschen. Wir fühlten uns als Touristen nicht willkommen, hatten große Sicherheitsbedenken wegen der allgegenwärtigen Busüberfälle und Naturkatastrophen (Erdrutsche uvm. im Hochland). Wie in kaum einem anderen Land hatten wir den Eindruck, dass Reisende für einen recht geringen Gegenwert finanziell ausgenommen werden. Kulturell haben wir aufgrund unserer recht kurzen Aufenthaltsdauer wenig mitbekommen, nur dass Peruaner wie eigentlich alle Mittel- und Südamerikaner sehr gläubig sind und beinahe täglich eine Heiligenfigur feiern. In den Vororten der großen Städte und auf dem Land wird man sich schnell der Armut dieses Landes bewusst.
Schon am Grenzübergang nach Chile wurde und klar, dass Chilenen eine völlig andere Mentalität haben. Im Grunde ist Chile sehr westlich geprägt, oft fielen uns Gemeinsamkeiten mit Europa auf, die typische Mittel- und südamerikanische Manana-Kultur ist hier nicht so präsent, Infrastruktur hervorragend, alles verläuft etwas geregelter. Besonders auffallend war die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Chilenen: wir hatten tatsächlich in keinem anderen Land auf unserer Weltreise so viele lustige und interessante Begegnungen mit Einheimischen - und das meist auf Spanisch:-)
Costa Rica haben wir zwar schon einmal bereist, mussten aber feststellen, dass wir damals die Costa Ricaner nicht wirklich kennengelernt haben. Das ist zwar nicht verwunderlich, da die Tiere und Natur des Landes das Highlight sind, dennoch hatten wir auf unserer Weltreise nun auch viele interessante Begegnungen mit Costa Ricanern. Wir fühlten uns im Land oft nach Mexiko zurückversetzt: Busse, Taxis etc. - alles funktioniert irgendwie und auch recht gut. Costa Ricaner sind meist sehr aufmerksame und nette Menschen, aber auch sehr zurückhaltend. Übermäßiger Alkoholkonsum ist ein Problem im Land, wir bekamen jedoch nicht viel davon mit im Vergleich zu anderen Ländern (Australien, Mexiko). Kulturelles? Glaube/Kirchen und Fußball.
Von Panama haben wir nicht viel gesehen und Bocas Town war so touristisch, dass man hier eigentlich nicht von Panama sprechen kann. Auf den Busfahrten durch den Norden des Landes bekamen wir einen kleinen Eindruck und konnten ein paar Unterschiede zu Costa Rica feststellen: wir sahen viele Angehörige unterschiedlicher indigener Volksstämme, was an der dunklen Haut, der ganz anderen Gesichtszüge und an den traditionellen Kleidern erkennbar war. Verkehrsmittel sind wesentlich älter als in Costa Rica, vollgestopft wie so oft in Asien, auf dem Land leben die Einwohner Panamas oft sehr einfach.


Sicherheit auf Reisen:

Keine Vorkommnisse. In Peru haben wir uns zum ersten Mal auf der Weltreise wirklich unsicher gefühlt, da hier 2 bis 3 Überfälle im Monat auf Überlandbusse durch organisierte Banden stattfinden. Betroffen sind hauptsächlich sind alle Routen die über Lima laufen. Das war ein Grund, warum wir uns in Peru nicht wohl gefühlt haben.