Sonntag, 26. Januar 2014

Vom Norden Chiles bis Santiago

Vor ein paar Tagen haben wir unsere Räder per Cargo-Unternehmen ins Seenland nach Temuco geschickt. Im Bus konnten wir sie nicht mitnehmen und über die hohen Andenpässe werden wir mit den Rädern nicht fahren. Da müßte man sich erst mal zwei Wochen auf 4000 Meter akklimatisieren und den Körper an die dünne Luft gewöhnen, sonst tut man seinem Körper nichts Gutes. 4000 Höhenmeter ständig bergauf machen uns vermutlich nicht wirklich Spaß und sind in der dünnen Luft ohne Anpassung nicht zu schaffen. In einschlägigen Büchern gibt es da die unglaublichsten Geschichten, in denen Etappen von hundert Kilometer von der Küste bis auf 4000 hm einfach mal so hochgefahren werden, mit vollem Reisegepäck!? Wie auch immer... Sogar unser Mietwagen hatte auf dieser Höhe zu kämpfen. Die Leistung ließ spürbar nach. Der Spritverbrauch erhöhte sich leicht.
Theoretisch kann man die Hauptroute von Arica nach zum Lauca Nationalpark auch mit normalen PKW fahren (wurde uns von Einheimischen so gesagt). Viel Spaß wird man damit nicht haben, denn die Straße ist hinter Putre von tiefen Schlaglöchern, manchmal regelrechten Gräben überzogen. Es gibt einige Wellblechpassagen. Sogar auf der geteerten Hauptstraße waren wir froh, einen Geländewagen zu haben. Für alle anderen Routen braucht man ihn sowieso.
Mittlerweiler haben wir den Norden Chiles verlassen und sind durch fast das halbe Land bis Santiago gereist. Die Landschaft hat sich während der über 2000 km langen Busfahrt kaum verändert. Die Atacamawüste zieht sich über 1000km hin. Gegen Ende der Fahrt wurde es etwas grüner, zunächst Kakteen und Buschland, dann sogar Wälder. In der Salon Cama Klasse (sehr bequeme und breite Liegesitze) war die über 30stündige Fahrt überraschend bequem. Der kleine Aufpreis lohnt sich.

Seit gestern sind wir also in Santiago, Chiles Hauptstadt (über 5 Millionen Einwohner/der Ballungsraum 8 Millionen). Wüßte man nicht, dass man in Chile wäre, könnte man denken, man befinden sich in einer modernen europäischen Großstadt, durchmischt mit vielen historischen Gebäuden. Santiago kann sich wirklich sehen lassen, kein Vergleich zu Lima. Hinter der Skyline sieht man die Anden.
Ein paar Tage werden wir wohl hier verbringen.