Mittwoch, 9. Oktober 2013

Mit dem Rad zu unserer ersten Mayastätte in Mexiko

Reisen mit dem Rad hat sich für uns als ein guter Weg erwiesen, ein Land zu bereisen. Man kann das Land individuell erkunden weit abseits der geführten Touren, Backpacker-Ströme und Pauschaltouristen. Anders als beim individuellen Reisen mit Mietwagen, wo man immer eine gewisse Distanz zur Umgebung hat (hat manchmal auch Vorteile), taucht man beim Radfahren tiefer in das Land ein.....aber alles hat seine Vor-und Nachteile;)
Gestern ging es ca. 50 km von Rio Lagartos in Richtung Süden nach Tizimin (50000 Einwohner Stadt). Dabei haben wir uns für die kürzere Route entlang einer Bundesstraße entschieden, da wir beide an dem Tag nicht so fit waren. Wir hatten mit wesentlich mehr Verkehr gerechnet, als auf den kleineren Landstraßen. Aber das Verkehrsaufkommen war sehr gering. Kurz vor Tizimin gab es noch einen kurzen erfrischenden Regenschauer. Und dann waren wir im Verkehrsgewusel von Tizimin. Tizimin hat ein Einbahnstraßensystem, was dazu führte, dass wir einige Male im Kreis fahren mußten, bis wir eine Unterkunft fanden. Auch in der Stadt fahren alle sehr rücksichtsvoll und halten sogar an Fußgängerüberwegen. Nachdem wir eine angemessene Posada für die Nacht gefunden hatten, ging es erst mal in den San Francisco Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen. Die Stadt hat zwei schöne Plätze und ein paar historische Gebäude. Abends haben wir dann noch einen Rundgang entlang der "Shopping- Meile" gemacht. Selbst in den dunklen Ecken fühlt man sich hier sicher. Ein Gangster müßte vermutlich dort Monate im Hinterhalt warten bis mal ein Tourist vorbeikommt.
Heute sollte uns der Weg nach Ek Balam führen, unserer ersten Mayastätte. Am morgen tankten wir noch unsere Benzinflasche mit 87er Normalbenzin halb voll. Uno medio litro, por favor, sagte ich zum verwunderten Tankwart und gab im die Flasche:). Die nächsten 30 km auf der Bundesstraße bis zur Abzweigung nach Ek Balam waren sehr angenehm zu fahren, sehr wenig Verkehr und ein 1,5 Meter breiter sauberer Pannenstreifen für uns alleine. Im gleichnamigen kleinen Mayadorf dort in der Nähe suchten wir uns eine Unterkunft. Dann ging es mit den Rädern zur Mayastätte. Ek Balam ist wirklich beeindruckend, eingerahmt von Urwald. Von der höchsten Pyramide hat man einen tollen Ausblick über das Areal. Kaum zu glauben, dass die schöne Stätte nur wenig besucht wird. Im Dorf sind wir mal wieder die einzigen Touristen...