Donnerstag, 19. September 2013

Viel Gegenwind bis Mexiko

Der Countdown läuft, noch zwei Tage bis zum Flug nach Mexiko. Bis heute hatten wir einige Hürden zu überwinden und ein paar werden noch folgen. In den drei Wochen, die wir hier zur Vorbereitung hatten, haben wir unsere Räder zerlegt, nachgebessert und ein paar Teile erneuert. Für uns ist die Fahrradmechanik zum größten Teil Neuland. Zu guter Letzt ließen wir unsere Räder in einem Radladen nochmal durchchecken. Viel Zeit haben wir noch damit verbracht unsere Ausrüstung und Ersatzteile zu komplettieren. Wir waren mit vielen Bestellungen und Retouren beschäftigt bis wir brauchbares Material hatten. Eine große Herausforderung war es, in der kürze der Zeit einen würdigen Nachfolger für unser Zelt zu finden, dass uns leider bei einem Aufbau bei mir Zuhause in die Brüche gegangen ist. Aber hier sind wir jetzt mehr als zufrieden. Beim Zelt ist es wichtig, einen Kompromiss aus genügend Stauraum im Vorzelt, angemessenen Schlafplatz für eine lange Reise, Langlebigkeit, Gewicht, Wasserdichtheit und Windstabilität zu finden, und das alles zu einem überschaubaren Preis. Windböen bis 120 km/h sollte unser neues Zelt überstehen können.....
Auch am Fahrrad haben wir bis zu letzt Teile erneuert, wie zum Beispiel den Gepäckträger, da uns von Radexperten prophezeit wurde, dass unser alter in Süd-/Mittelamerika abbrechen wird.
Dazwischen immer wieder Routenplanung, die natürlich nicht zu kurz kommen darf.
Die letzte Hürde, die uns noch bevorsteht, ist es, das Rad angemessen zu Verpacken und die Riesenkartons zum Flughafen zu transportieren. Dann bleibt nur noch die Hoffnung, dass die Räder einigermaßen heil ankommen.
Nicht nur materiell, sondern auch mental gab es einige Hürden zu überwinden. "Mexiko, Südamerika, das ist gefährlich... und noch mit dem Fahrrad, ihr seit mutig,... der , der und der würden euch davon abraten, bla, bla, bla und dann noch mit euren Fahrrädern von Bulls, niemals....." , so könnte das zusammengewürfelte Zitat vieler Leute lauten. Es gibt Momente, zu denen lässt man sich dadurch tatsächlich verunsichern. Kaum einer scheint unser Vorhaben wirklich Positiv zu werten.
Dazu kommen Hurricane Ingrid und Tropensturm Manuel, die derzeit Teile Mexikos überflutet haben und Hunderttausende obdachlos gemacht haben.
Alles in allem: die Weiterreise nach Amerika mit Rad ist für uns trotz Reiseroutine eine große Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.
Beim Thema Sicherheit verlassen wir uns auf unseren Instinkt und einige Grundregeln, die wir strikt einhalten. Wenn das Fahrrad nicht mehr mitmacht, ändern wir unsere Reiseart und verschrotten die Räder. Die Hurricane Saison geht dem Ende zu, aber es  ist ein Risiko, das bleibt. Unsere erster Reiseabschnitt führt uns nach Yucatan in Mexiko. Die Halbinsel blieb bis auf zwei Ausnahmen in den letzten Jahrzehnten von Hurricanes verschont.
Wir hatten gehofft, noch ein paar Tage vor dem Abflug entspannen zu können, leider vergeblich, ruhige Momente gab es kaum. Vielleicht klappts in Mexiko:-) ...Sommer, Sonne und Kakteen...