Freitag, 27. September 2013

Abenteuer von Cancun bis El Cuyo

Zwei aufregende und anstrengende Fahrtage liegen hinter uns. Mit großer Anspannung ging es am Morgen los. Mattias, der uns die Wohnung in Cancun vermietet hat, holte noch die leeren Radkartons ab. Freundlicherweise lagert er die Kartons für uns. Außerdem hat er uns viele Tipps fürs Reisen in Cancun gegeben.
Zunächst fuhren wir auf der MEX180 mit vier Spuren auf jeder Seite. Später wurde die Straße kleiner. Es herrschte nicht viel Verkehr. Zu unserer großen Überraschung fahren die Mexikaner bisher relativ human - entgegen vieler Erzählungen. Sogar die großen LKWs halten Abstand oder bremsen hinter uns. In Österreich ist der Verkehr wesentlich unangenehmer- bisher zumindest. Obwohl es hier nicht so heiß ist, wie es in Deutschland diesen Sommer war, brennt die Sonne doch etwas stärker.
Nach 60 km kam endlich die Abzweigung Richtung Kantunilkin. Und wie sollte es anders sein war dort ein Schild, dass die Strasse an einer Stelle überflutet sei. Die Alternativoute war wesentlich länger, die hätten wir nicht geschafft, nicht bei der Sonne. Wir erkundigten uns wie hoch das Wasser steht und entschieden uns weiterzuradeln. Wir passierten ein Dorf, in dem man uns noch ein paar mal auf die Überflutung hinwies. Und dann sahen wir die Bescherung. Die Strasse war auf ein paar hundert Meter überflutet. Ich beschloß mal durchzuwaten und zu schauen, wie tief es ist. Sicherheitshalber fragte ich einen Beobachter, ob es im Gewässer Krokodile gibt. Die kämen erst nachts raus, sagte er. Also los.... Das Wasser ging mir bis oberhalb der Knie. Das muss gehen. Wir gingen also mitsamt der Räder durch. Während wir durchwateten, fuhr auch ein LKW durch und erzeugte eine kleine Flutwelle:). Aber schließlich schafften wir es. Anne erfrischte sich noch mit einer Hand voll Wasser über den Kopf. Dann legten wir die restlichen zwanzig Kilometer bis Kantunilkin zurück. Gleich am Ortseingang der Provinzhauptstadt gab es ein nettes Motel. Nach einigen Besorgungen und einem Abendessen aus Toast mit Thunfisch und Bananen fielen wir in tiefen Schlaf.
Die heutige 70 km Etappe verlief weniger spektakulär und war nicht so anstrengend. Auf wenig befahrenen Straßen ging es durch Dschungel und ein paar kleine Dörfer. Hin und wieder saßen Vogelspinnen am Straßenrand und riesige Schlangenkadaver lagen auf der Straße herum. Schon Mittags erreichten wir die Küste am Golf von Mexiko. Hier in El Cuyo werden wir die nächsten vier Tage am Strand verbringen.......
Kaum jemand hier spricht Englisch, so dass wir gezwungen sind uns in Spanisch zu üben. Anne ist da die Spezialistin.
Schon jetzt kann man sagen, Yucatan ist eine Reise wert.