Montag, 6. Mai 2013

Andere Länder, andere Sitten: Malaysia

Gestern waren hier in Malaysia Parlamentswahlen. Eine ganz große Sache, da die barisan nasional seit 57 Jahren regiert und in diesem Jahr die Opposition große Chancen hatte, einen Machtwechsel herbeizuführen. Es wurde viel Wahlwerbung betrieben, Autos waren mit Fahnen und den Seitenspiegelüberziehern, die man von der Fußball-WM aus Deutschland kennt, geschmückt. Gestern war dann so etwas wie ein Feiertag: die Wahl. Jedem, der wählte, wurde der linke Zeigefinger schwarz angemalt, damit er nicht zweimal wählt. Unser gestriger Taxifahrer meinte, die Malaien seien "dirty" bei solchen Sachen. Unser Hotelbesitzer erklärte uns, dass bei der Auszählung für ein paar Sekunden das Licht ausging und plötzlich mehr Wahlzettel da lagen.
Eigentlich isst man hier mit den Händen, sagt zumindest der Reiseführer. Das sehen wir selten, meist gibts Löffel und Gabel oder Stäbchen, für Ausländer sowieso. Wichtig ist: alles wird mit der rechten Hand zum Mund geführt.
Die Linke ist für die hygienischen Verhältnisse am Hintern zuständig. Hierfür wird eine Wasserdusche bei den Toiletten benutzt, Klopapier braucht man eigentlich nicht oder nur sehr wenig. Aber in solchen Dingen hält auch der Westen Einzug: es gibt immer mehr Kloschüsseln statt dieser Löcher im Boden und ab und an bekommt man auch Klopapier. Wir haben uns angewöhnt, immer etwas dabei zu haben.
Öffentlicher Austausch von Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau und freizügige Kleidung sind verpönt, manchmal weisen sogar Schilder darauf hin. Wir halten uns daran, eigentlich schon seit Laos - nicht einmal Händchenhalten ist drin. Männer hingegen dürfen das. Händchenhalten, Arm in Arm laufen, Streicheln. Hier in Sabah ist es erstmals richtig auffällig - für uns wiederum ungewohnt. Homosexualität hingegen wird mit Gefängnis und/oder Stockschlägen bestraft.
Gerotzt wird auch hier ordentlich, wie überall in Asien und überhaupt am anderen Ende der Welt. Rülpsen gehörte ja schon in Australien und Neuseeland zum guten Ton. Ob wir uns das wieder abgewöhnen können?;-)
Auf den Autobahnen West-Malaysias sahen wir immermal wieder Motorradfahrer, die uns auf ihrem Motorrad liegen mit hohem Tempo überholten. Das ist wohl ebenfalls in und führte schon zu zahlreichen Todesfällen.

Wir sind nun in Sandakan, meine aktuelle Nr.1 der schrecklichsten Städte der Welt. Es ist laut, hässlich und ich gehe nicht allein aus dem Hotelzimmer.
Wir haben nun tatsächlich eine Tour gebucht:-) 3 Tage/2Nächte am Kinabatangan River. Es kann nur besser werden.
Für alle, die schon Rätseln, wo unser nächster Flug hingeht: Bali. Auf zur Landkarte!;-) Und wer schonmal dort war: Wir freuen uns über Reisetipps in Indonesien!