Donnerstag, 23. August 2012

die Victoriafälle

Da waren wir nun in Livingstone. Völlig fertig und nicht mehr in der Lage von dem feinen südafrikanischen Wein zu trinken, den wir uns zur Feier des Tages besorgt hatten. Ich hatte Kopfschmerzen und wollte nur noch schlafen... Glücklicherweise gibt es Ohropax und glücklicherweise hatte ich davon welche im Rucksack, denn die sambischen Bewohner des Nachbardorfes (und wie wir später herausfanden scheint das an vielen Orten täglich der Fall zu sein) haben mehr oder weniger Disko veranstaltet. Tierisch laute afrikanische, Latin- und Housemusik, ein Geräuschpegel wie auf einer Kirmes. Ok, aber wir haben dennoch einen Teil der Nacht geschlafen und freuten uns am nächsten Morgen auf den Besuch der Victoriafälle.

Nachdem wir unsere restlichen botswanischen Pula in sambische Kwacha umgetauscht hatten, fuhren wir zum Parkeingang der Victoriafälle, etwa 10 km außerhalb von Livingstone. Und dann waren wir auch schon drin. Man hört die Fälle schon von weitem und sieht sie dann auch recht schnell. Mit einer Breite von 1688m und einer Falltiefe von bis zu 108m gelten sie als die größte einheitlich herabstürzende Wassermasse der Welt. Sie sind doppelt so hoch und eineinhalbmal breiter als die Niagarafälle. Auch wenn man die Fälle vom Boden aus nicht in ihrer vollen Breite sehen kann, kann man doch ahnen, wie riesig sie sind und welche Gewalt das Wasser hat. Wahnsinn, wie ruhig das Wasser oberhalb der Fälle ist, richtig idyllisch. Und dann stürzen Massen von Wasser in die Tiefe, es spritzt, bei Wind regnet es von unten, es rauscht und plätschert und in der Ferne sieht man die riesige Nebelwolke der aufsteigenden Gischt der Main Falls. Beeindruckend!
Je nach Jahreszeit und vorausgegangenem Regenfall wirken die Fälle unterschiedlich. In der Regel ist von März bis Mai Wasserhochstand, wo der Wasserfall dann in voller Breite hinabstürzt. Im Moment ist der Wasserstand so, dass sich im sambischen Teil viele einzelne größere und kleinere Fälle bilden. Von Sambia aus konnten wir den östlichen Teil der Fälle bestaunen. Es gibt mehrere Spazierwege zu Aussichtspunkten, teilweise wird man durch die aufwirbelnde Gischt ziemlich nass. Durch die hohe Feuchtigkeit ist es gegenüber der Fälle sehr grün, auf dem Weg zum Boiling Pot unterhalb der Fälle hat man den Eindruck als Laufe man durch Regenwald. Ein krasses Kontrastprogramm zum überwiegend trockenen südlichen Afrika, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.