Samstag, 16. November 2013

Essgewohnheiten in Mexiko

Die Mexikaner essen sehr gerne und offensichtlich auch sehr viel:-) Der Staat versucht mit verschiedenen Mitteln die Bevölkerung dazu zu bringen, bewusster zu essen, sich mehr zu bewegen. 70% der Bevölkerung sind übergewichtig. Hört sich viel an, ist aber heutzutage keine Kunst, die Deutschen liegen mit ca. 60% auch weit vorne. Hier fällt es uns aber schon irgendwie auf, vielleicht weil sich ein Großteil doch sehr unvorteilhaft kleidet. In den Läden auf dem Land gibt es nunmal auch nicht so viele Lebensmittel, die für uns Europäer als gesund gelten. Süßes Weißbrot, Tortillas, Käse, Würstchen, jede Menge Konservendosen, Kekse in allen Variationen, Chips, Kuchen und jede Menge pappsüßer Getränke. Kalorienmäßig hatten wir keine Probleme, unseren Bedarf abzudecken;-) Ich kann diese labbrigen Frankfurter und den Schmelzkäse auf süßem Weißbrot oder Fabriktortillas gerade nicht mehr sehen, das gab es unterwegs mangels Alternativen einfach zu oft... Zum Glück gibt es hier im tropischen Teil Mexikos auch viel Obst und Gemüse. Die Obstläden waren aber nicht immer leicht zu finden oder hatten gerade zu. Das passierte und übrigens ziemlich oft hier: Wie gerne hätten wir öfter in kleinen Garküchen oder an Tacoständen gegessen, aber die hatten entweder offen, wenn wir gerade keinen Hunger hatten oder wenn wir schon im Bett lagen. Wir haben bis heute keine typischen Öffnungszeiten herausbekommen, die wissen vermutlich nur die Stammgäste. Das ist übrigens bei vielem so: Einbahnstraßen oder Läden, auch überhaupt Straßen: wer hier wohnt, weiß wo es langgeht und wer nicht muss eben fragen.
Wenn wir dann einmal mexikanisches Essen bekommen haben, war es meistens sehr lecker. Ein Gericht besteht meist aus Reis, Salat, Bohnen (-mus), Fleisch oder Fisch, Maistortillas und sehr leckeren und meist sehr scharfen Saucen. So scharf haben wir übrigens noch nirgends auf der Welt gegessen - Chilisaucen treiben uns die Tränen in die Augen - und wir essen gerne scharf...
In kleineren Küchen bekommt man unterschiedlich zubereitete Tortillas (gebraten, frittiert, in der Mikrowelle erwärmt usw.), die meist mit Käse oder Fleisch oder Fleisch mit Salat gefüllt sind. Sehr lecker!
Eine Spezialität hier ist Mole, eine braune Sauce, die aus Chili, Erdnüssen, Kakaopulver u.a.besteht, meist gibt es sie zu Huhn (pollo con mole) Uns schmeckt sie überhaupt nicht.
Chili con Carne gibt es in Mexiko übrigens nicht. Das ist eine Erfindung der US-Amerikaner, die in Europa den Ruf bekommen hat, aus Mexiko zu sein.
Maistortillas, die hier zum Grundnahrungsmittel gehören und in jeder noch so kleinen Ortschaft in den Tortellerias kiloweise verkauft werden, schmecken warm ganz gut, kalt erinnern sie jedoch eher an Pappe.
Was ich unbedingt noch probieren möchte ist Feigenkaktus. Der wird entstachelt und wie normales Gemüse verwendet. Bisher haben wir den nur in Cancun gesehen, gibt es hier auch im Supermarkt.