Sonntag, 22. Juli 2012

Glück im Unglück

Nach den drei traumhaften Wochen musste ja nun ein Dämpfer kommen. Wir hatten gestern einen Unfall. Wir sind zum Glück unverletzt, das Auto hat aber eine Menge abbekommen. Wir wollten abbiegen, mussten dafür die Gegenfahrbahn überqueren. Eines der nachfolgenden Autos meinte, wir halten nur an, überholt in voller Fahrt und erwischt uns glücklicherweise nur am hinteren Teil unseres Autos. Das hätte auch anders ausgehen können. Nach einer stundenlangen Prozedur mit Polizei, Mietwagenfirma, Abschleppdienst mit zahlreichen anwesenden Gaffern mussten wir uns auch noch trennen mit der Unsicherheit, ob und wann wir uns wiedersehen.
Es gab einen kurzen Moment, an dem wir am liebsten alles hingeschmissen und den schwarzen Kontinent fluchtartig verlassen hätten: Uns wurde zwischenzeitlich mitgeteilt, dass unser Mietvertrag nur für das eine Auto gilt und wenn wir ein neues wollen, müssen wir auch neu zahlen. Das konnte dann aber glücklicherweise geklärt werden. Wir müssen nicht neu zahlen.
Gestern Abend haben wir ein Ersatzfahrzeug erhalten, konnten unser Gepäck umladen und dann zum nächstgelegenen Campingplatz fahren. Der Besitzer der Lodge hier hat uns sehr viel geholfen und wir bleiben nun auch erstmal hier, bis klar ist, dass die Versicherung den Schaden zahlt.
Das schlimmste für mich war, dass man hier DER Tourist/Ausländer ist und damit in einer Sonderposition. Amtssprache ist zwar Englisch, aber dennoch laufen viele Gespräche in Afrikaans ab. Man muss Menschen vertrauen, die man nicht kennt, deren Sprache man nicht spricht, in einem Land, wo andere Gesetze und Gepflogenheiten herrschen. In den paar Stunden haben wir beide viel erlebt und hoffen nun, dass wir trotz dieses Zwischenfalls weiterhin so positiv durch das südliche Afrika reisen können wie bisher.