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Montag, 9. Dezember 2013

Valle de los Cirios

Nachdem wir in Cataviña wegen des Wetters einen Ruhetag eingelegt hatten, lagen drei Fahrtage bis Guerrero Negro, der nächsten Stadt, vor uns. Zunächst ging es nochmal bergauf bis auf etwa 900 Meter. Die Vegetation änderte sich. Die Kakteen verschwanden und eine karge mit wenigen Gräsern bewachsene Hochebene tat sich auf. Der Wind war kühl und stark. Trotzdem beschlossen wir dort Mittag zu machen. Als wir am Gehen waren hielt eines der wenigen vorbeifahrenden Autos. Es war Jose Gabino mit seinem Transporter. Er war uns schon vor ein paar Tagen in der anderen Richtung begegnet. Jetzt transportierte er die abgeholte Ware nach Süden. Nach einer kurzen Unterhaltung auf der kalten Hochebene schenkte er uns jeweils noch einen Joghurtdrink und eine Kekspackung. Am Dienstag werden wir ihn vermutlich wieder treffen, falls wir bis dahin weiterfahren. Dann fährt er wieder nach Norden. Ausgekühlt wie wir dann waren, fuhren wir weiter und es dauerte trotz zahlreicher Kleidungsschichten eine ganze Weile, bis wir wieder warm werden wollten.
Langsam ging es dann wieder in tiefere Lagen und bald kamen auch die Kakteen zurück. Es ging hügelig weiter. Etwa alle 40 bis 50 km gibt es eine einfache Versorgungsmöglichkeit, wie z.B. ein "Restaurant" oder einen kleinen Laden. Wir packen immer genug Wasser und Essen für mind. zwei Tage ein, so dass wir nicht zu sehr darauf angewiesen ist, wirklich sicher sind die Angaben nämlich nicht. Auf dem Weg von Cataviña nach Guerrero Negro haben wir noch zwei Mal in den unbeschreiblichen Kakteenwäldern im Zelt übernachtet. Die Temperaturen gingen nachts bis unter Null Grad. So hatten wir in der Wüste Frost am Zelt. Glücklicherweise sind wir für alles ausgerüstet. Das, was wir in den Tropen aufgrund der Hitze umsonst mitschleppen, kommt hier zum vollen Einsatz: Handschuhe, Mütze, Thermounterwäsche usw. Am Morgen freuten wir uns auf die wärmende Sonne und warmen Kaffee.
In der riesigen Ebene um Punta Prieta erreichte das Valle de los Cirios einen erneuten Höhenpunkt. Ein riesiger Kakteenwald bis zum Horizont. Unsere letzte Nacht dort verbrachten wir etwa 10 km hinter Punta Prieta zwischen den schönen Kakteen. Wir wollten einfach noch nicht weiter fahren, zu schön ist es hier. Vorgestern hatten wir unsere letzte Etappe bis Guerrero Negro hinaus aus dem Valle de los Cirios hinein in karge Wüste. Am späten Nachmittag erreichten wir den Grenzübergang nach Baja California Sur und kurz danach Guerrero Negro. In der Wüstenstadt (immerhin 15000 Einwohner) wollen wir ordentlich Essen tanken und uns ein paar Tage ausruhen.
Hinter uns liegt eines der schönsten Gebiete, das wir auf unserer Weltreise gesehen haben.